Bildungspoltik
Frühe MINT-Bildung unterstützt Fähigkeit zur Selbstregulation
Die Leopoldina fordert, Selbstregulationskompetenzen bei Kindern stärker im Bildungssystem zu verankern. Dr. Tobias Ernst von der Stiftung Kinder forschen betont, dass forschendes Lernen in Kitas entscheidend für die Entwicklung von Selbstregulation, Problemlösungsfähigkeiten und kritischem Denken ist. Er fordert mehr Investitionen und bessere Bildungsangebote, um Kinder optimal zu fördern.
17.09.2024
Eine Stellungnahme der Leopoldina zur Förderung von Selbstregulationskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen nimmt die Bildungspolitik in die Pflicht, den Bereich mehr in den Fokus zu rücken. Dr. Tobias Ernst, Vorstand der Stiftung Kinder forschen, fordert bessere Bildungsangebote in Kitas, wo Kinder sich durch forschendes Lernen früh in Selbstregulation üben können.
Kitas als Bildungsorte anerkennen
Die Förderung von Selbstregulationskompetenzen bei Kindern sollte zu einer Leitperspektive im deutschen Bildungssystem werden. Das empfiehlt eine heute veröffentlichte Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Demnach sei die Fähigkeit zum angemessenen Umgang mit eigenen Emotionen und zur Steuerung von Aufmerksamkeit und Verhalten entscheidend für die Stressreduktion und die Möglichkeit, die eigenen Lebensbedingungen mitgestalten zu können. Dr. Tobias Ernst, Vorstand der Stiftung Kinder forschen, sieht in der frühen MINT-Bildung eine große Chance für die Ausprägung von Selbstregulationskompetenzen bei Kindern.
„Die Fähigkeit zur Selbstregulation entscheidet nicht nur über den individuellen Bildungserfolg, sondern auch über den allgemeinen Umgang mit den Herausforderungen unserer Zeit – sei es in der digitalen Welt, angesichts globaler Krisen oder im täglichen sozialen Miteinander. Durch entdeckendes, forschendes Lernen bereits in der Kita werden Selbstregulation, Problemlösungsfähigkeit und vorausschauendes Handeln maßgeblich gefördert. Die Politik sollte die Chance nutzen, entsprechende Bildungsziele verstärken und mehr Personal qualifizieren, das diese Lernprozesse bei Kindern kompetent begleitet“,
sagt Dr. Tobias Ernst, Vorstand der Stiftung Kinder forschen.
„Wir als Fortbildungsanbieter vermitteln Erzieher*innen gezielt, wie sie den kindlichen Forscherdrang unterstützen können. Denn Kinder entwickeln Selbstregulation dann am besten, wenn sie intrinsisch motiviert sind und Raum haben, eigene Fragen zu stellen, selbst Lösungen zu finden und reale Probleme zu bewältigen. Genau hier setzt die frühe MINT-Bildung an: Naturwissenschaftliche und technische Fragestellungen fördern Konzentration, Selbstdisziplin und kritisches Denken. Doch damit dies in der Breite gelingt, braucht es mehr. Die Politik muss endlich Kitas als Bildungsorte anerkennen und entsprechend investieren – auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Nur so schaffen wir die Grundlage, damit unsere Kinder ihr volles Potenzial entfalten können und eine nachhaltige Zukunft mitgestalten.“,
so Ernst weiter.
Weitere Informationen
- Stellungnahme der Leopoldina
- Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung ( Pdf, 282 KB)
- Weitere Expertise der Stiftung Kinder forschen (Pdf, 2 MB)
Quelle: Stiftung Kinder forschen vom 11.09.2024
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