Familienpolitik
Familien haben Zukunft – mit mehr Zeit, Geld und Infrastruktur
Anlässlich des Tages der Familie am 15. Mai erinnert die AWO an die Bedeutung der Familie für eine funktionierende Gesellschaft. Dazu erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler: „Auch wenn das Thema Familie in der politischen Diskussion mittlerweile stark aufgewertet wurde, ist das Verhältnis zwischen den Anforderungen an Familien und ihren politischen wie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nach wie vor nicht ausgewogen. Familienpolitik muss, losgelöst von ökonomischen und demografischen Interessen, auf der Grundlage der Bedürfnisse von Familien und Kindern gestaltet werden.
15.05.2018
Die gesamte Gesellschaft profitiert von den Leistungen der Familien doch deren Risiken werden weitgehend individualisiert. Überfällig ist eine tatsächliche Akzeptanz und Wertschätzung gegenüber dem, was in Familien erbracht wird, wie z.B. umfassende Erziehungs-, Bildungs-, Sozialisations- und Fürsorgeaufgaben.
Familien brauchen Geld, Zeit und Infrastruktur
Die Forderung des 8. Familienberichts, dass Familien Geld, Zeit und Infrastruktur brauchen, ist mittlerweile breiter gesellschaftlicher Konsens. Kitas und Kindertagespflege als erste Orte öffentlicher Bildung, Betreuung und Erziehung leisten hier einen zentralen Beitrag. Die Qualität dieser Angebote ist dabei ausschlaggebend. Aus Sicht der AWO sind die dafür eingeplanten 3,5 Mrd. Euro lange nicht genug, wenn das aktuell von der Bundesregierung verabschiedete „Gute-Kita Gesetz“ seinem Namen gerecht werden soll.
Unterstützung der föderalen Ebenen für gute Bildungs- und Erziehungsangebote
Mit der Entscheidung, einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter einzuführen, würde die kontinuierliche und verlässliche Betreuung von Kindern und Jugendlichen vom frühen Lebensbeginn bis zum Ende der Grundschulzeit endlich gesichert. Dies würde einen Meilenstein in der Sicherung guter Sozialisationsbedingungen für die nachwachsende Generation darstellen, allerdings nur, wenn qualitativ gute Bildungs- und Erziehungsangebote gesichert werden. Hierzu wird die finanzielle Unterstützung aller föderalen Ebenen unabdingbar sein. Die Kommunen haben den Ausbau der Kindertagesbetreuung kaum gestemmt und sind dringend auf staatliche Unterstützung angewiesen, wenn sie hier weitere Aufgaben übernehmen sollen.
Gute Bedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaffen
Dass jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut lebt, ist vollkommen inakzeptabel. Familien verdienen die bestmögliche Unterstützung durch eine familienstärkende Politik, die Familien in ausreichendem Maße Zeit, Geld und Infrastruktur ermöglicht und gute Bedingungen für die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit, Familie und Pflege schafft. Kindergelderhöhungen befreien kein Kind aus der Armut, denn sie kommen bei armen Familien gar nicht an. Hier würde das von AWO und anderen Verbänden geforderte Modell der Kindergrundsicherung einen dauerhaft positiven Beitrag leisten, Kinderarmut zu verhindern.“
Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 335.000 Mitgliedern, 66.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie 225.000 hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen getragen.
Quelle: AWO Bundesverband e.V. vom 15.05.2018
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