Jugendforschung

Europäischer Forscher-Politiker-Austausch zur Chancengleichheit junger Menschen am Rande der Gesellschaft

Die EU-Kommission hatte am 17. und 18. November Forscher, Politiker, Praktiker und Nichtregierungsorganisationen nach Brüssel eingeladen, um die Ergebnisse von fünf europäischen Forschungsprojekten auf ihre Relevanz für veränderte Politikstrategien zur Verbesserung der Chancengleichheit junger Menschen in schwierigen Lebenslagen zu diskutieren.

05.12.2011

Fragestellungen zur Lebenssituation junger Menschen in der EU haben in der Vergangenheit vermehrt Eingang in die europäischen Forschungsaktivitäten gefunden, insbesondere über das Forschungsprogramm „Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften“.

Gleichzeitig verstärkt die EU-Kommission ihren Anspruch, Praxis, Forschung und Politikgestaltung verbessert miteinander zu verknüpfen. So sollen die Ergebnisse und Erkenntnisse der Projekte im Forschungsgebiet  "Jugend und soziale Integration" dann auch in Politikempfehlungen insbesondere für die Europa 2020 - Leitinitiativen „Youth on the Move“ und „Europäische Plattform gegen Armut“ einmünden. Mit den Forschungsprojekten wurden die Bildungs-, Sozial- und Lebenslagen sowie relevante Integrationsprogramme ländervergleichend für folgende Zielgruppen junger Menschen untersucht:

  •     Jugendliche in Erziehungshilfen
  •     junge Menschen in Obdachlosigkeit unter Beachtung ihrer unterschiedlichen ethnischen Herkunft,
  •     junge Erwachsene mit ausländischer Herkunft (auch Asylbewerber)
  •     junge Menschen in Städten in unterschiedlichen Bildungswegen
  •     sozial und politisch ausgegrenzte arbeitslose junge Menschen.


Als Grundlage der Diskussion wurde im Vorfeld ein so genannter Policy Review erstellt. Dieses Dokument fasst die Forschungsergebnisse und Lösungsansätze der Projekte auf die Frage hin zusammen, mit welchen Politiklösungen individuell, sozial und strukturell begründete Hindernisse aufgebrochen werden können.

Der Blick lag auf Politiken zur Verbesserung der formalen Unterstützung, des Schutzes und der Förderung individueller junger Menschen, zur Förderung von bürgerschaftlicher und politischer Beteiligung und die Verknüpfung von Politikstrategien zur Schaffung von mehr Integrationseffekten.

Die Wissenschaftler präsentierten ihre Erkenntnisse in Form von negativer und positiver „evidence“, was Ausgrenzung befördert und was im Sinne von Integration und Prävention sehr gut funktioniert.

Deutlich wurde in der Diskussion, dass Jugend-, Bildungs- und Sozialpolitik nicht das gesellschaftliche Problem der Ausgrenzung alleine lösen können. Kritisch wurde an einigen Stellen ebenfalls angemerkt, dass es der Politik nicht an wissenschaftlich begründeten Fakten, Daten und Erkenntnissen fehle, sondern vielleicht eher am politischen Willen.

Die Forschungserkenntnisse erhielten - wie so oft, wenn verallgemeinert - kaum neue Aspekte bereit. Das reichhaltig vorhandene Datenmaterial der einzelnen Projekte wiederum enthält interessante Einblicke in die Realpolitik der beteiligten Mitgliedstaaten.
Jugendarbeit und nicht formale Bildung wurden selbstverständlich als wichtige Unterstützer bei der Prävention von Chancenungleichheit genannt und die Stärkung dieses Bereiches eingefordert. Der Policy Review wird im Nachgang der Veranstaltung aktualisiert und steht dann auf der Webseite der DG Forschung zur Verfügung.

Mehr Infos zu den Forschungsprojekten finden Sie auf den <link http: www.jugendpolitikineuropa.de beitrag mehr-politischer-wille-gefordert-forscher-politiker-austausch-zur-chancengleichheit-junger-menschen-am-rande-der-gesellschaft.8197 _blank external-link-new-window external link in new>Seiten von JUGEND für Europa.

Quelle: jugendpolitikineuropa.de

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