Bildungsgerechtigkeit

Das Startchancen-Programm

Damit sozial benachteiligte Schüler*innen bestmögliche Lern- und Bildungschancen erhalten, haben Bund und Länder das Startchancen-Programm auf den Weg gebracht. Der DLR Projektträger wurde mit der Projektträgerschaft für das bislang größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik beauftragt.

14.11.2024

Seit diesem Schuljahr unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Startchancen-Programm gezielt Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler*innen. Dafür investieren Bund und Länder zusammen rund 20 Milliarden Euro in zehn Jahren. Damit ist es das größte und langfristigste Investitionsprogramm im Bildungsbereich in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Ziel ist es, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und die Chancengerechtigkeit zu stärken. Denn noch immer hängt in Deutschland der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft ab. Insgesamt werden etwa 4000 Schulen in herausfordernder Lage von dem Startchancen-Programm profitieren. Etwa 60 Prozent der geförderten Schüler*innen sollen Grundschüler*innen sein. Daneben werden weiterführende und berufliche Schulen unterstützt.

„Wir freuen uns, unsere interdisziplinäre Expertise in die Umsetzung des Programms einzubringen und zur Stärkung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens beizutragen. Mit dem Startchancen-Programm werden die Potenziale für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit genutzt“, 

sagt Dr. Katharina Schlag, Abteilungsleiterin Qualitätsentwicklung in Schule und Hochschule beim DLR Projektträger.

Im Rahmen des Programms werden die Strukturen im Unterricht und in den Kollegien der teilnehmenden Schulen professionalisiert und weiterentwickelt. Dazu zählt eine stärkere Vernetzung der Lehrkräfte, der Schülerinnen und Schüler, der Eltern, des pädagogischen Personals sowie außerschulischer Akteure wie etwa Ausbildungsbetrieben. Außerdem wird in eine bessere Infrastruktur und Ausstattung der Schulen investiert.

Passgenaue Lösungen für mehr Chancengerechtigkeit

Das Programm wirkt auf drei Ebenen

  1. Investitionen in eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung: Die Startchancen-Schulen werden zu modernen, klimagerechten und barrierefreien Lernorten mit hochwertiger Ausstattung und Infrastruktur.
  2. Chancenbudgets für bedarfsgerechte Lösungen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung: Die Startchancen-Schulen erhalten ein eigenes Budget, das sie eigenverantwortlich zum Wohl der Schülerinnen und Schüler einsetzen. Es soll die Schulautonomie stärken.
  3. Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams: Die Startchancen-Schulen erhalten finanzielle Unterstützung für mehr Personal, zum Beispiel Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, die Lernende individuell unterstützen und beraten. Zudem geht es um eine lernförderliche Elternarbeit und die Entwicklung einer positiven Schulkultur.

Der DLR Projektträger bringt seine Expertise ein

Der DLR Projektträger betreut die wissenschaftliche Begleitung sowie die Programmevaluation und prüft die von den Ländern vorzulegenden Berichte zu ihrem jeweiligen Finanzierungsanteil. Um alle programmrelevanten Daten und Informationen zusammenzuführen, wird im DLR Projektträger ein umfassendes EDV-gestütztes Datenmanagement- und Monitoringsystem entwickelt. Dafür nutzt er die große interdisziplinäre Erfahrung seines Fachbereichs "Bildung, Gender" sowie der eigenen Service-Abteilung IKT-Softwareentwicklung.

Zudem ist der DLR Projektträger inhaltlich und organisatorisch für öffentlichkeitswirksame Statuskonferenzen und Fortschrittsberichte zuständig. Um mehr Sichtbarkeit und Breitenwirkung zu erzielen, übernimmt er außerdem die Pflege und Weiterentwicklung der BMBF-Website zum Startchancen-Programm. Darüber hinaus organisiert der DLR Projektträger programmbegleitende Veranstaltungen, Fachgremientreffen und Arbeitsgruppen – inklusive Vor- und Nachbereitung.

Der DLR Projektträger baut auf seine langjährige Erfahrung in der Umsetzung von Bund-Länder-Programmen und entwickelt diese Expertise kontinuierlich weiter. Im Programm „Schule macht stark“ bringt er im Auftrag des BMBF sein Wissen über den Umgang mit föderalen Strukturen und Multistakeholder-Prozessen ein. In der Initiative „Leistung macht Schule“ hat ein multiprofessionelles Team des DLR Projektträgers das BMBF unter anderem bei strategischen und konzeptionellen Arbeiten beraten, Maßnahmen für die Öffentlichkeitsarbeit entwickelt sowie Jahrestagungen organisiert und umgesetzt.

Der DLR Projektträger bietet als einer der größten Projektträger Deutschlands seit 50 Jahren umfassende, wissensbasierte Dienstleistungen rund um das Management von Forschung, Bildung und Innovation. Zu seinen Auftraggebern gehören Bundesministerien, die Europäische Kommission, Bundesländer sowie Wissenschaftsorganisationen und Verbände. Er berät zu Strategien und Programmen, steuert begleitende Dialogprozesse, plant und übernimmt die operative Umsetzung von Förderprogrammen, unterstützt den Wissenstransfer und evaluiert die Wirkung von Programmen oder Initiativen seiner Auftraggeber. Die rund 1.600 hochqualifizierten Mitarbeiter*innen des DLR Projektträgers betreuten im Jahr 2023 mehr als 14.500 Vorhaben mit einem Fördervolumen von 2,02 Milliarden Euro.

Das Themenspektrum des DLR Projektträgers reicht von Bildung, Chancengleichheit, Gesundheit, Gesellschaft, Innovation, Technologie über Umwelt und Nachhaltigkeit bis hin zu europäischer und internationaler Zusammenarbeit und wird je nach Anforderung auch inter- und transdisziplinär angeboten. Die Kompetenzzentren Wissenschaftskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit sowie Analyse und Evaluation runden das Portfolio ab.

Der DLR Projektträger ist eine zentrale Säule des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und ergänzt dessen wissenschaftliche Ausrichtung. Weitere Informationen zu Tätigkeiten des DLR Projektträgers finden Sie in der jeweils aktuellen Auflage des Geschäftsberichts.

Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) vom 11.11.2024

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