Kinder- und Jugendarbeit
Richtfest am Familienzentrum im Kinder- und Jugendhaus Stapf
Das neue Familienzentrum im Kinder- und Jugendhaus Stapf des Caritasverbandes Nürnberg nimmt Gestalt an. Im September wurde Richtfest gefeiert, die Fertigstellung ist für Sommer 2010 geplant.
02.10.2009
Im Frühjahr wurde der veraltete Stadtteil-Kindergarten abgerissen. An seiner Stelle errichtet die Nürnberger Caritas nun für rund drei Millionen Euro einen Ersatzneubau mit hundert Kindergartenplätzen und 24 Krippenplätzen. Mit dem Bauprojekt wird das im Stadtteil St. Leonhard gelegene Kinder- und Jugendhaus Stapf das siebte Familienzentrum in Nürnberg.
Finanziert wird die Baumaßnahme durch Mittel des Bundes, des Freistaates und der Stadt Nürnberg mit insgesamt 1,7 Millionen Euro. Die Erzdiözese Bamberg fördert mit 660.000 Euro, wofür Caritasdirektor Roland Werber ausdrücklich dankte. Der Eigenmittelanteil des Caritasverbandes Nürnberg beläuft sich auf eine halbe Million Euro. Die technische Baubetreuung liegt bei der Joseph-Stiftung, dem kirchlichen Wohnungsunternehmen im Erzbistum Bamberg. Für den Entwurf - ein zweigeschossiges Gebäude in moderner energieeffizienter Skelettbauweise - zeichnen die Architekten Kurt Schmid und Lothar Greger verantwortlich.
Damit wurden seit 2004, auch dank der Unterstützung durch Aktion Mensch und Sternstunden e.V., über acht Millionen Euro in das Kinder- und Jugendhaus Stapf investiert. Erst letztes Jahr konnten die heilpädagogischen Wohngruppen nach umfassender Generalsanierung eingeweiht werden. „Wir bringen die in den 50er Jahren eröffnete Jugendhilfeeinrichtung auf den neuesten Stand“, teilte Werber mit.
Das Kinder- und Jugendhaus Stapf, das unter einem Dach vielfältige Angebote und Hilfen in den Bereichen Kindertageseinrichtungen, Jugendhilfe und Eingliederungshilfe anbietet, arbeitet seit 2006 in der Projektgruppe „Kindertageseinrichtungen als Orte für Familien bzw. Familienzentren“ des „Bündnis für Familie“ der Stadt Nürnberg mit. Zugleich beteiligte sich das „Stapf“ an dem Modellprojekt „Katholische Kindertagesstätten auf dem Weg zum Familienstützpunkt“ des Erzbistums Bamberg und des Diözesan-Caritasverbandes.
Mit dem jüngsten Bauvorhaben bot sich die Chance, das Familienzentrum räumlich wie konzeptionell auf den Weg zu bringen. Vorgesehen sei eine Äffnung nach innen und außen, erläutert Gesamtleiter Franz Ochs. Die Kinder werden je nach Bedürfnis in Spiel- und Funktionsbereichen betreut und gefördert, Frühstück und Mittagessen werden gemeinsam eingenommen. „Eltern sind bei uns erwünscht und haben die Möglichkeit den Tagesablauf bei uns mit zu erleben und mit zu gestalten.“
Als „Begegnungs- und Aktionsstätte“ will das neue Familienzentrum unter Leitung von Elke Schwarz der ganzen Familie offen stehen, die elterliche Erziehungskompetenz stärken, den familiären Alltag begleiten und in Krisen unterstützen. Äffnungs- und Ferienzeiten sollen berufstätigen Eltern und Alleinerziehenden entgegenkommen.
Lokale Vernetzung ist ein weiterer Eckpunkt im Familienzentrum-Konzept. „Wir haben die Eltern- und Stadtteilarbeit bereits in den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut“, sagt Franz Ochs. Seit 2007 wird dreimal im Jahr ein Programmheft mit Angeboten aus den Kindertageseinrichtungen im Stapf aufgelegt. Die Gesprächsabende und Kurse, beispielsweise zu gesunder Ernährung oder Erziehungsthemen, aber auch Freizeitangebote wie Wanderungen in der Umgebung gehen speziell auf die Lebenssituation von Familien in dem strukturschwachen Viertel mit hohem Anteil an Migranten ein.
Quelle: Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V.
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