Sozialpolitik

Diakonie fordert Ende der Diskriminierung von Arbeitslosen und Armen

"Angesichts von 11,5 Millionen armen Menschen in Deutschland muss die Regierung jetzt handeln", sagt Diakonie-Präsident Klaus- Dieter Kottnik.

22.02.2010

Die im Eilverfahren vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales erstellte Härtefallliste könne nur ein erster Schritt sein und reiche bei weitem nicht aus, um die Armut zu lindern.

"Vor allem muss endlich Schluss sein mit der Diskriminierung von armen Menschen und Vorurteilen über Arbeitslose. Das gefährdet den sozialen Frieden in Deutschland. Die Empfänger von staatlichen Leistungen dürfen weder generell verdächtigt werden, sich auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung in der sozialen Hängematte auszuruhen, noch zu Arbeitseinsätzen gezwungen werden. Es behauptet jetzt auch niemand, dass der gesamte Mittelstand Schwarzgelder in die Schweiz transferiert und Steuern hinterzieht", betont Kottnik.  

"Wir brauchen endlich Arbeit für alle Menschen. Für diese Arbeit müssen sie ausreichend entlohnt werden. Armut kann man nicht bekämpfen, indem man den Niedriglohnbereich weiter ausbaut und die Leistungen für Langzeitarbeitslose senkt", hebt Kottnik hervor. Außerdem trage dies nicht zu einer solidarischen Gesellschaft bei. Die Diakonie setze sich wie die Mehrheit in Deutschland für einen Mindestlohn ein, damit Menschen von ihrer Arbeit auskömmlich leben und an der Gesellschaft teilhaben können. 

Die Diakonie gehört zu den größten Anbietern von Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose und jugendliche Arbeitslose. So schult und bildet sie zum Beispiel mehr als 6.000 Jugendliche jährlich aus, um sie für den regulären Arbeitsmarkt fit zu machen. 

Quelle: Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V., Pressemitteilung vom 22.02.2010

Redaktion: Astrid Bache

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