Österreich

Bundesjugendvertretung fordert langfristige Strategie bei Kinderarmut

Die österreichische Bundesjugendvertretung (BJV) sieht das am 17.05.2023 vorgestellte Regierungspaket gegen Kinderarmut positiv. Die regelmäßigen Unterstützungszahlungen von 60 Euro an alleinerziehende Eltern und Menschen mit Kindern, die Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Sozialhilfe und Ausgleichszulage beziehen, sind eine Maßnahme, die den Betroffenen jetzt mehr Sicherheit bringt.

25.05.2023

Die österreichische Bundesjugendvertretung (BJV) begrüßt Maßnahmenpaket gegen Kinderarmut und plädiert als nachhaltige Lösung an der Einführung einer Kindergrundsicherung zu arbeiten. „Kinder haben ein Recht auf ein chancenreiches Aufwachsen. Sie suchen sich nicht aus, in welche Familienverhältnisse sie hineingeboren werden, deshalb ist ein öffentliches Unterstützungsnetz unerlässlich. Das heute ankündigte Paket ist ein erster wichtiger Schritt“, betonte BJV-Vorsitzende Rihab Toumi.

Unterstützung zum Schulbeginn begrüßt

Auch die kostenlose Lernhilfe und die Ausweitung des Schulstartpakets begrüßt die BJV. „Der Schulbeginn bereitet vielen Eltern Sorgen, weil sie sich immer weniger die teuren Schulutensilien leisten können. Durch die Erhöhung und die zweifache Auszahlung des Schulstartpakets wird es zu einer spürbaren Entlastung kommen“, hofft Toumi.

Ein Wehrmutstropfen ist aber die zeitliche Begrenzung der Förderungen bis Ende 2024.

„Armut im Kindesalter ist nicht nur eine aktuelle Einschränkung, sondern wirkt sich lebenslang auf Gesundheit, Bildungschancen und soziale Teilhabe aus. Die Langzeitfolgen der Teuerung sind noch nicht abschätzbar. Um Kinderarmut nachhaltig zu bekämpfen, wie es im Regierungsprogramm vorgesehen ist, braucht es nach Ablauf des Pakets eine langfristige Strategie“,

betonte BJV-Vorsitzender Julian Christian. Vor allem durch die Teuerung und die Pandemie haben sich die Bildungschancen für armutsbetroffene Kinder noch einmal verschlechtert. Ein Teil davon muss aus Sicht der BJV auch der Aktionsplan gegen Kinderarmut sein, der noch ausständig ist.

Forderung nach Kindergrundsicherung

Außerdem braucht es eine Kindergrundsicherung. „Keine andere Bevölkerungsgruppe ist derart von Armut bedroht, wie Kinder und Jugendliche. Kinderarmut ist aber kein Einzelschicksal, sondern eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Wir plädieren für die Einführung einer Kindergrundsicherung, um Kinderarmut präventiv und nachhaltig zu bekämpfen“, betont Toumi.

Quelle: Österreichische Kinder- und Jugendvertretung (ÖJV) vom 17.05.2023

Back to Top