Gesundheit
Behinderte Kinder in Kenia sind oft unterernährt
In Kenia leiden Kinder mit Behinderungen viel häufiger an Unterernährung als Kinder ohne Behinderungen. Dies zeigt eine neue Studie der Christoffel-Blindenmission (CBM), die anlässlich des Welttags des Hungers am 16. Oktober veröffentlicht wurde.
15.10.2014
Im Rahmen dieser Studie hat die CBM in Zusammenarbeit mit dem kenianischen Roten Kreuz und der London School of Hygiene and Tropical Medicine über 300 Kinder mit Behinderungen und ihre Familienangehörigen in Kenia untersucht und befragt.
Unterernährung ist häufigster Grund für Kindersterblichkeit
Fast jedes 20. Kind weltweit hat eine Behinderung, wobei das Risiko einer Behinderung in Entwicklungsländern viel höher ist als in Industriestaaten. Gleichzeitig gilt Unterernährung als häufigster Grund für Kindersterblichkeit in diesen einkommensschwachen Regionen. CBM-Geschäftsführer Dr. Rainer Brockhaus: "Ein direkter Zusammenhang zwischen Unterernährung und Behinderung konnte bisher nicht hergestellt werden. Unsere Studie liefert jetzt erste greifbare Fakten: Zum Beispiel gehen 40 Prozent der Kinder über fünf Jahren mit Behinderungen häufig nicht zur Schule und bekommen deshalb kein Schulessen." Die Studie belegt auch, dass Kinder mit Behinderungen Schwierigkeiten haben, selbstständig zu essen und dabei auch keine Hilfe bekommen. Beides führt dann zu einem erhöhten Risiko für Mangelernährung.
"Die in der Studie erhobenen Daten zeigen, dass Kinder mit Behinderungen stärker von Unterernährung betroffen sind als Kinder ohne Behinderungen. Die Wahrscheinlichkeit ist für Kinder mit Behinderungen doppelt so hoch. Wir fordern deshalb, dass diese Kinder verstärkt in Ernährungs-, Förder- und Bildungsprogramme einbezogen werden", so Brockhaus weiter. Nur so können weitere gesundheitliche Nachteile vermieden werden. Bei Calcium- oder Vitamin-D-Mangel leiden die Kinder zum Beispiel oft an Rachitis, was zu Wachstumsstörungen und starken Knochenverformungen führen kann. Vitamin-A-Mangel kann Sehbehinderungen bis hin zur Erblindung verursachen.
Quelle: Christoffel Blindenmission e.V. vom 14.10.2014
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