Tagung
Fachtagung des Kompetenznetzwerks "GrenzOrdnungen - Welche Funktionen übernimmt antimuslimischer Rassismus in Deutschland und Europa?"
Strukturebene: Europäische Union
Liebe Kolleg*innen, Liebes interessiertes Fachpublikum,
unter dem Titel „GrenzOrdnungen – Welche Funktion übernimmt antimuslimischer Rassismus in Deutschland und Europa?“ lädt das Kompetenznetzwerk zur Fachtagung am 27.09.24 nach Berlin, ins Spielfeld Digital Hub, ein.
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache und Gebärdendolmetschung statt und wird live übertragen. Melden Sie sich jetzt über unten stehendes Formular an.
Zur Fachtagung: Wir erleben seit vielen Monaten einen deutlichen Rechtsruck in den politischen und medialen Debatten, in denen antimuslimische Narrative besonders weit verbreitet sind. Es wird gezielt mit antimuslimischen Stereotypen gearbeitet, um von gesamtgesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen abzulenken und die Verantwortung auf Minderheiten und bereits benachteiligte Gruppen unserer Gesellschaft abzuschieben. Sei es bei der Verlagerung von Antisemitismus auf einzelne muslimisch-markierte Gruppen oder bei der Mobilisierung für eine härtere Asyl-, Einwanderungs- und Abschiebungspolitik.
Diese rechten Diskurse und Argumentationsfiguren sind auch in der Mitte der Gesellschaft und über Parteigrenzen hinweg verbreitet. Auch in Folge dieser Diskurse werden in Deutschland lebende Muslim*innen und muslimisch gelesene Menschen tagtäglich zur Zielscheibe von Hass, Diskriminierung und Übergriffen mit steigender Zahl der dokumentierten Vorfälle. Trotzdem erfährt das Problem des antimuslimischen Rassismus nicht die erforderliche politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit, um dieser Entwicklung wirksam entgegenzutreten.
Welche Rolle spielt antimuslimischer Rassismus bei aktuellen politischen Themen rund um Migration und Abschottung? Wie wird antimuslimischer Rassismus in der Mobilisierung rechter Diskurse und im Kontext von Wahlkämpfen eingesetzt? Was ermöglicht Solidarisierung gegen diese Diskurse und Politiken – und welche Formen der Solidarisierungen und Bündnisse brauchen wir?
Dazu werden u. a. sprechen:
- Prof. Dr. Donatella Di Cesare – Professorin für Philosophie an der Universität La Sapienza
- Prof. Dr. Vassilis S. Tsianos – Professor für Soziologie an der Fachhochschule Kiel
- Karima Benbrahim – Leiterin der Fachstelle Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in NRW (IDA-NRW)
- Derviş Hızarcı – Vorsitzender die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA)
- Peggy Piesche – Leiterin des Fachbereichs „Politische Bildung und plurale Demokratie“ der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB)
Wir freuen uns zudem auf Begrüßungsworte von Reem Alabali-Radovan – Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus – sowie von Melanie Haas – Leiterin der Abteilung Demokratie und Engagement im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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