Monographie / Buch

TPJ 17: BAER-Elternkurs Kurshandbuch für Elternmentor/-innen

Bernhard Vetter

Strukturebene: Bund

»Es geht nicht darum, besser zu sein, sondern den Blick zu erweitern«. Dieses Zitat aus einer Fortbildung verdeutlicht, warum der EREV und die bakd gemeinsam das Elterntraining BAER – bakd und EREV – auf den Weg gebracht haben. Gerade in verfahrenen

Situationen den Blick zu erweitern und durch den gemeinsamen Austausch die Perspektive zu wechseln, kann Wege aus scheinbar nicht lösbaren Situationen aufzeigen. Angesichts von aktuell rund 35 unterschiedlichen Konzeptionen für Elterntrainings haben

sich die Initiatoren der Verantwortung gestellt, aus einem Extrakt ihrer bisherigen Qualifizierungsprogramme ein Training zu entwickeln, das sich an den Potentialen und Möglichkeiten der Eltern und jungen Menschen orientiert. Es berücksichtigt ihre Lebenskontexte und vermittelt auf einer christlichen Wertebasis Halt, Sinn und Orientierung. Die soziale Lage vieler Familien in Deutschland und Europa hat sich seit der Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich verschlechtert. Laut Eurostat waren 2014 rund ein

Viertel aller EU-Bürger von Armut oder sozialem Ausschluss bedroht, das sind 122 Millionen Menschen. Für Deutschland weist die Studie auf Schwächen im Bereich der sozialen Gerechtigkeit hin. Durch die Liberalisierung des Arbeitsmarktes befinden sich mittlerweile, je nach Berechnung des Mikrozensus oder der WSI-Datenbank, zwischen 24 und 38 Prozent aller abhängig Beschäftigten in sogenannten atypischen Beschäftigungsformen wie Minijobs, Befristungen, Leih- oder Teilzeitarbeit. Es steigt eben die Zahl jener an, die trotz einer Vollzeitbeschäftigung arm sind. Die geringeren Beschäftigungsmöglichkeiten von nicht in Deutschland geborenen Personen sowie die Schwäche ihrer geringeren sozialen Mobilität macht es nicht leichter. Kinder aus wohlhabenden Haushalten weisen bessere Bildungserfolge auf. Auch hier wird deutlich, dass die soziale Herkunft mit den Berufschancen korrespondiert. Diese Beispiele zeigen, dass Elterntrainings nur im Kontext sozialer Lebenssituationen wirken können. Vor diesem Hintergrund haben wir ein Curriculum konzipiert, das auf der Grundlage von Respekt und Wertschätzung eine individuell auf die Lebenssituation von Familien zugeschnittene Unterstützung ermöglicht.

Ein herzlicher Dank geht an alle, die an der Entwicklung dieses Elterntrainings mitgewirkt haben: die Familien, die ihre Erfahrungen eingebracht haben; die Mitarbeitenden unserer Mitgliedseinrichtungen, durch die das Training in der Praxis laufend fortgeschrieben wurde sowie an den Projektkoordinator Bernhard Vetter, der das Handbuch erstellte.

Kontakt

Redaktion:
Annette Bremeyer
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Tel.: 0511 / 39 08 81 – 14
www.erev.de

E-Mail Adresse

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Herausgabedatum

2017

Weitere Themen

Förderung der Erziehung in der Familie Hilfen zur Erziehung
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