Bericht / Dokumentation

Kinderlos Eltern sein

Strukturebene: Bund

„Herkunftsmutter, den Begriff mag ich nicht. Ich bin doch ihre Mutter“, sagt Jennifer (32). Herkunftseltern sind leibliche Eltern, deren Kind oder Kinder bei Pflegefamilien untergebracht sind. Gründe dafür können eine schwierige soziale Lage der Eltern und eine damit verbundene erschwerte Fürsorgepflicht, eine Behinderung oder schwere Erkrankung des Kindes oder auch der freiwillige Verzicht auf die Elternschaft sein.

Der Film begleitet drei Herkunftseltern in ihrem Alltag und bei einem Besuch bei ihren Kindern, die in Pflegefamilien leben. In persönlichen Interviews erzählen sie, wie es dazu kam, dass ihre Kinder nicht bei ihnen leben dürfen und wie sie bis heute damit umgehen. Auch das Verhältnis zu den Pflegeeltern wird thematisiert. Im Zentrum des Films stehen die Fragen: Wie empfinden Herkunftseltern ihre Situation? Wie gehen sie mit dem emotionalen Konflikt um und was sind die Folgen? Wie ist der Kontakt zum Kind und zu den Ämtern? Welche Unterstützung bekommen sie? Wie leben die Eltern mit dem Stigma »Rabeneltern« und damit, Vorurteilen ausgesetzt zu sein?

Jennifer hat sieben Kinder, von denen sechs in Pflegefamilien oder Kinderdörfern leben, da das Jugendamt eine Gefährdung des Kindeswohls sah. Kontakt hat sie noch zu zwei Töchtern. Ihr letztgeborener Sohn darf vorerst bei ihr und ihrem neuen Partner bleiben. Andreas’ Tochter Edna hat FAS. Sie hat zudem eine schwere Mehrfachbehinderung aufgrund des starken Alkoholkonsums seiner damaligen Frau. Deswegen wurde entschieden, Edna in einer Pflegefamilie unterzubringen. Nach der Trennung lebte Andreas für eine kurze Zeit im städtischen Obdach. Inzwischen hat er wieder einen Beruf und eine Wohnung und pflegt ein gutes Verhältnis zu der Pflegefamilie und seiner Tochter. Angela hat mit 17 einen Sohn bekommen und lebte zu dieser Zeit aufgrund von psychischen Problemen in einem Mutter-Kind-Haus. Als ihre Probleme schlimmer wurden, entschied sie sich, ihren Sohn freiwillig in eine Pflegefamilie zu geben, um ihm und sich selbst ein besseres Leben zu ermöglichen.

Der Film zeigt, wie eine gute Zusammenarbeit zwischen Herkunfts- und Pflegeeltern sowie den zuständigen Ämtern allen Beteiligten zugutekommt und vor allem dem Kindeswohl dient. 

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Herausgabedatum

2020

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