Gesundheit
Tabakindustrie setzt auf Jugend
Coole Typen, schicke Mädchen oder freiheitsliebende Naturburschen - Tabakwerbung zielt vor allem auf Jugendliche ab. Mit Erfolg: Je besser sie die Zigarettenwerbung kennen, desto geneigter sind Jugendliche, selbst zu rauchen.
21.05.2010
Das ergab eine Studie der DAK und des Instituts für Therapie und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel. Mit ihren Ergebnissen unterstützt die Studie das Motto des diesjährigen Welt-Nichtrauchertages „Die Marketingstrategien der Tabakindustrie“.
„Das Risiko wenigstens schon einmal geraucht zu haben, verdoppelte sich bei den Jugendlichen unserer Studie, wenn sie die Zigarettenwerbung gut kannten im Vergleich zu denjenigen, die die Werbung gar nicht oder kaum kannten“, kommentiert DAK-Suchtexperte Ralf Kremer die Ergebnisse. „Die Anzahl der aktuellen Raucher war in diesem Vergleich sogar dreimal so hoch.“ Fast jeder dritte Schüler hatte laut Studie in seinem Leben schon einmal geraucht.
„Durch Kinowerbung und Plakate mit Motiven, die speziell Jugendliche ansprechen, versucht die Tabakindustrie ein Lebensgefühl zu vermitteln, das anscheinend nur mit Kippe in der Hand möglich ist“, kritisiert Kremer die Kampagnen. „Die Studie zeigt, dass durch die Zigarettenwerbung die Einstellung der Jugendlichen beeinflusst wird und nicht umgekehrt rauchende Jugendliche die Werbung aufmerksamer verfolgen.“
Trotz der alarmierenden Werbewirkung gibt es einen positiven Trend: Die Raucherquote bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren sank 2008 auf den niedrigsten Stand seit Jahren. Nur noch jeder Siebte griff laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Zigarette. 2001 rauchte noch jeder Vierte. Mit 18 Jahren bedauern etwa zwei Drittel, mit dem Rauchen je begonnen zu haben.
Für Jugendliche, die aufhören wollen zu rauchen, hat die DAK gemeinsam mit dem IFT-Nord unter www.justbesmokefree.de ein spezielles Entwöhnungsprogramm entwickelt mit Selbsttests, Informationen und Hilfen bis zum Rauchstopp.
Der Hyperlink führt zur Studie: Cigarette Advertising and Adolescent Smoking: http://www.ajpm-online.net/webfiles/images/journals/amepre/AMEPRE2779.pdf
Quelle: DAK
ik
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