Bildungsforschung
Ohne Berufsausbildung fünfmal so hohe Arbeitslosenquote
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Personen ohne Berufsausbildung weisen ein wesentlich höheres Risiko auf, arbeitslos zu sein, als Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit Hochschulabschluss. Das geht aus Daten hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veröffentlicht hat.
16.10.2019
Während die Arbeitslosenquote bei den Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung im Jahr 2018 den IAB-Berechnungen zufolge bei 3,4 Prozent lag, war sie bei den Personen ohne Berufsausbildung mit 17,4 Prozent mehr als fünfmal so hoch. Bei den Akademikern betrug die Arbeitslosigkeit zwei Prozent. Noch niedriger war die Quote bei Meistern und Technikern. Deren - etwas anders berechnete - Erwerbslosenquote betrug 1,2 Prozent. Im Gesamtdurchschnitt lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2018 laut den IAB-Berechnungen bei 5,3 Prozent. Die IAB-Zahlen (Daten und Indikatoren, PDF, 539 KB) weichen insgesamt geringfügig von den amtlichen Zahlen ab, da den Berechnungen des IAB eine andere Datenbasis zugrunde liegt.
Bildung schützt vor Arbeitslosigkeit
„Die Arbeitslosigkeit ist 2018 zum fünften Mal in Folge gesunken und liegt auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung“, erklärt Enzo Weber, der Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. Davon haben auch die Geringqualifizierten profitiert, deren Arbeitslosenquote im Vorjahr noch einen halben Prozentpunkt höher gelegen hatte. „Die Arbeitslosigkeit ist lange durch die Bank gesunken. Der aktuelle Wirtschaftsabschwung könnte aber Jobs für Niedrigqualifizierte besonders gefährden, etwa in der konjunkturabhängigen Zeitarbeit“, sagt Weber. Unverändert gelte: „Bildung bleibt der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. In Zukunft wird das umso mehr der Fall sein, da die Anforderungen in der Arbeitswelt weiter steigen, nicht zuletzt durch die Digitalisierung“.
Osten: Weniger Rückstand als bislang
Zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen zwar immer noch Unterschiede, aber der Osten konnte den Rückstand mittlerweile deutlich verringern. Die Gesamtquote nach Qualifikation lag im Osten im Jahr 2018 bei 6,7 Prozent (Vorjahr 7,3 Prozent), im Westen bei 5,0 Prozent (Vorjahr 5,4 Prozent).
Die Arbeitslosenquote für Hochschulabsolventen lag 2018 im Westen bei 1,9 Prozent und im Osten bei 2,7 Prozent. Bei den Personen mit einer beruflichen Ausbildung betrug die Arbeitslosenquote im Westen 2,9 Prozent, im Osten 5,1 Prozent. Die Quote für Geringqualifizierte lag in beiden Landesteilen erheblich höher: im Westen bei 16,1 Prozent und im Osten bei 26,5 Prozent.
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) vom 15.10.2019
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