Jugendpolitik
IJAB-Mitgliederversammlung diskutiert UN-Nachhaltigkeitsziele
Die Mitgliederversammlung von IJAB diskutiert die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und deren Bedeutung für die Internationale Jugendarbeit und die internationale jugendpolitische Zusammenarbeit. Jugendliche sind die größte Bevölkerungsgruppe, werden in der Strategie aber nur am Rande erwähnt.
11.12.2015
Am 08.12.2015 tagte in Bonn die IJAB-Mitgliederversammlung. Als inhaltlicher Schwerpunkt stand die Agenda 2030 der UN für nachhaltige Entwicklung auf der Tagesordnung – insbesondere auch deren Bedeutung für die Internationale Jugendarbeit und die internationale jugendpolitische Zusammenarbeit. Die Versammlung wählte zudem den Vorstand von IJAB neu.
Politische, gesellschaftliche und ökologische Entwicklung
Lothar Harles, Vorsitzender von IJAB, hob hervor, dass neue politische, gesellschaftliche und ökologische Entwicklungen Anlass geben, sich stärker Gedanken über die Zukunft Europas und der Internationalen Jugendarbeit zu machen. Nachhaltigkeit ist nicht nur mit Blick auf die Beziehungen zu Nordafrika wichtig, um für die dortigen Partner Perspektiven aufzuzeigen und eine Kontinuität der Beziehungen zu entwickeln. Auch die Bearbeitung und Einbeziehung von sozialen und ökologischen Fragestellungen ist angesichts der globalen Herausforderungen für die europäische und internationale jugendpolitische Zusammenarbeit bedeutsam.
2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung
Vor diesem Hintergrund gab Dr. Silke Weinlich vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) einen Überblick über die Entwicklung hin zur 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung, ihre Ziele (Sustainable Development Goals – SDG) und die geplante Umsetzung sowie über die Bedeutung der Agenda für die Jugendpolitik. Sie wertete die SDGs als besten existierenden Referenzrahmen, der für Mobilisierung und für zivilgesellschaftliches Engagement genutzt werden sollte. Sie empfahl der Mitgliederversammlung, sich aktiv in den jetzigen nationalen politischen Entscheidungsprozess über die Umsetzungsstrategien einzubringen.
Carina Lange, deutsche UN-Jugenddelegierte war per Video zugeschaltet und ergänzte ihre Ausführungen aus jugendpolitischer Sicht. Sie begrüßte, dass die SDGs sowohl Schwellen- und Entwicklungsländern als auch den Industrieländern gleichermaßen Veränderungen abverlangen: „Aus dieser Perspektive sind wir alle Entwicklungsländer und sollten einander auf gleicher Augenhöhe begegnen“.
UN-Jugenddelegierte fordern ein Jugendmainstreaming
In der anschließenden Diskussion wurden die Ziele als erstrebenswert anerkannt, allerdings auch kritisch angemerkt, dass die Jugendlichen als größte Bevölkerungsgruppe in der Agenda 2030 nur am Rande Erwähnung finden. Wünschenswert wäre es hier gewesen, wenn Empfehlungen für nationale Jugendpolitik Eingang in das Dokument gefunden hätten. Aus Sicht der UN-Jugenddelegierten ist es notwendig, „Jugend zu mainstreamen“ und so die Belange junger Menschen bei allen Zielen mit in den Blick zu nehmen. Der Appell von Dr. Silke Weinlich, die Agenda 2030 trotz mancher Widersprüchlichkeiten ernst zu nehmen und in die Internationale Jugendarbeit bewusst einzubinden, war ebenso Konsens wie die Tatsache, dass die Agenda 2030 einen wichtigen Orientierungsrahmen für Ausgestaltung und Themen der Internationalen Jugendarbeit darstellt.
Aussprache über Arbeitsschwerpunkte und Vorstandswahlen
Neben der Aussprache über die Arbeitsberichte und Arbeitsschwerpunkte 2016-2018 und einer Information über den Stand der Reform des Kinder- und Jugendplans des Bundes, standen Wahlen zum Vorstand auf der Tagesordnung. Zum Vorsitzenden wurde erneut Lothar Harles (Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke) gewählt. Nach dem Votum der Mitglieder sind die zukünftigen Stellvertretenden Vorsitzenden Martin Schönwandt (Deutsche Sportjugend), Dirk Thesenvitz (Deutscher Bundesjugendring) sowie Dr. Herbert Wiedermann (Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugend- und Familienbehörden); ein Sitz bleibt vakant und soll auf der kommenden Mitgliederversammlung nachbesetzt werden.
Quelle: IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. – Dr. Dirk Hänisch
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