Weiterbildung

Sozialpädagogische Familiendiagnosen – Dreiteilige berufsbegleitende Weiterbildung für die pädagogische Arbeit mit Familien (Zertifikatskurs)

Strukturebene: Bund

Block 1: 25. – 27.06.2024

Block 2: 02. – 04.09.2024

Block 3: 07. – 09.10.2024

Die Weiterbildung vermittelt die Methode der Sozialpädagogischen Familiendiagnosen und gibt den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, eigenständig das Diagnosemodell anzuwenden sowie für die eigene Arbeit mit den Familien zu nutzen. Die Methode entstand in Praxisprojekten und wurde 2002 bis 2005 für die Arbeit mit Familien weiterentwickelt (Uhlendorff/ Cinkl/ Marthaler 2006). Mittlerweile wird sie von zahlreichen Einrichtungen angewendet. Die Methode wurde 2010 erfolgreich evaluiert (Cinkl/ Krause 2011). Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Sichtweisen und die Selbstdeutungen der einzelnen Familienmitglieder. Grundlage sind dabei aufgezeichnete Gespräche, die in einem Team ausgewertet werden und aus denen im nächsten Schritt sozialpädagogisch-therapeutische Aufgabenstellungen und Handlungsvorschläge entwickelt werden. Die Aufgaben und Handlungsideen werden mit der Familie besprochen und fließen in die weitere Hilfeplanung ein. Die Teilnahme an der Fortbildung zielt auf die Stärkung sozialpädagogischer Identität im Bereich der diagnostischen Arbeit ab.

Block I

  • Vermittlung der theoretischen Grundlagen der Sozialpädagogischen Familiendiagnosen
  • Vorstellung der Arbeitsschritte einer Sozialpädagogischen Familiendiagnose anhand von Fallbeispielen und Einüben der Interviewtechnik

Block II

  • Auswertung der durchgeführten aufgezeichneten Gespräche mit Familienmitgliedern
  • Entwicklung sozialpädagogischer Aufgabenstellungen und Konsequenzen für die praktische Arbeit – Modell der Familienkulturen und Familienkonzepte in der Diagnoseerstellung
  • Planung der Rückmeldungen an die Familienmitglieder und nächste Schritte in der Hilfeplanung

Block III

  • Auswertung der Rückmeldungen an die Familienmitglieder
  • Klärung organisationsbedingter Fragen der Implementierung in die Alltagsroutine
  • Strukturelle Voraussetzungen und Finanzierungsformen für die Einführung Sozialpädagogischer Familiendiagnosen bei dem Träger
  • Vertiefungsthemen nach Bedarf, z.B. Arbeit bei drohender Kindeswohlgefährdung und Abgrenzung der Familiendiagnose zu psychologisch-psychiatrischer Diagnostik

Die Weiterbildung richtet sich an sozialpädagogische Fachkräfte, Beratungsfachkräfte und Leitungsfachkräfte. Voraussetzung ist eine pädagogische Ausbildung, eine aktuelle Tätigkeit mit Familiensystemen und eine grundsätzliche Bereitschaft zur Selbstreflexion. Nach Erfüllung der Zertifizierungsvoraussetzungen können die Teilnehmer*innen das Zertifikat „Fachkraft für Sozialpädagogische Familiendiagnosen“ erhalten.

Literatur

  • Uhlendorff, Uwe (1997): Sozialpädagogische Diagnosen III. Ein sozialpädagogisch-hermeneutisches Diagnoseverfahren für die Hilfeplanung. Weinheim/München: Juventa Verlag.
  • Uhlendorff, Uwe/ Cinkl, Stephan; Marthaler, Thomas (2006): Sozialpädagogische Familiendiagnosen. Deutungsmuster familiärer Belastungssituationen und erzieherischer Notlagen in der Jugendhilfe. Weinheim/München: Juventa Verlag. (3. überarbeitete und erweiterte Auflage 2021 erschienen)
  • Cinkl, Stephan / Krause, Hans-Ullrich (2011): Praxishandbuch Sozialpädagogische Familiendiagnosen. Verfahren - Evaluation - Anwendung im Kinderschutz. Opladen: Verlag Barbara Budrich GmbH

Veranstaltungsort

Altes Forsthaus Germerode
Abteröder Straße 1
37290 Münster
Deutschland

Beginn

Ende

Veranstalter

Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen - Sektion Deutschland der Fédération Internationale des Communautés Educatives (FICE) e.V.

Kontakt

Walburga Hirschbeck
E-Mail Adresse: walburga.hirschbeck@igfh.de

Weitere Themen

Hilfen zur Erziehung
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