Zeitschrift / Periodikum

Vielfalt - das Bildungsmagazin (Frühjahr 2017): Schwerpunkt: Offen für LGBTI (lesbisch, schwul, bi-, trans- und intersexuell )?!

Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Mittelrhein e.V., Integrationsagentur (Hrsg.)

Strukturebene: Bund

„Gute OGS darf keine Glückssache sein“, so heißt die Kampagne der Freien Wohlfahrtspflege NRW, die seit März 2017 deutlich macht, dass unter den gesetzten Bedingungen weder eine qualitative Weiterentwicklung der Einrichtungen zugunsten der Kinder noch vernünftige Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter*innen möglich sind. Das Bildungsmagazin stellt die Kampagne vor. Mit dem Schwerpunkt der Frühjahrsausgabe „Offen für LGB -TI (lesbisch, schwul, bi-, trans- und intersexuell )?!“ wird zwar im Bildungssystem Schule geblieben. Es wird aber der Frage nachgegangen, ob die Wurzel für Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zur Gruppe der LGBTI nicht schon in dieser scheinbar harmlosen Frage beim Anblick einer schwangeren Frau liegt: Wird es ein Junge oder ein Mädchen? Schnell beeilen sich die zukünftigen Eltern zu sagen, dass es ihnen gleich ist, dass sie sich über einen Jungen oder ein Mädchen freuen. Was aber, wenn das Geschlecht des Kindes mehrdeutig ist, intersexuell? Keine Freude? Die harmlose Frage wird zum Verhängnis. Wessen sexuelle Identität nicht eindeutig ist, wer transsexuell lebt, wer sich als Junge in einen Jungen verliebt und als Mädchen sexuell zu Mädchen hingezogen fühlt, der*dem drohen auch heute noch Beleidigungen, Diskriminierung und Ausgrenzung. Immer noch werden intersexuelle Kinder zu einem eindeutigen Geschlecht hin operiert, der Eindeutigkeit wegen.

Eben erst sind die Opfer des Unrechtsparagraphen 175 rehabilitiert worden.

Rund 50 000 Männer waren in der Bundesrepublik Deutschland nur wegen ihrer Homosexualität verurteilt worden. Diejenigen, die heute noch leben, sollen nun entschädigt werden. Viel zu spät, aber immerhin.

Das „Bildungsmagazin Vielfalt“ befasst sich mit dem Thema als eine Form der “gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“. Lesbische, schwule, bi-sexuelle, trans* und queer orientierte Menschen sind Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern. Sie erleben in Bildungseinrichtungen immer noch zu häufig Stigmatisierungen, Anfeindungen und Herabsetzungen, die nicht harmlos sind. Sie leben und erleben aber auch Unterstützung, Selbstorganisation, Freundschaft und Zugehörigkeit.

Eine Geschichte des Sich-Wehrens gegen ein Stigma erlebt auch aktuell der junge Rom Nenad Mihai- lovic. Ihm wurde als Grundschulkind ein Förderbedarf als geistig Behinderter attestiert. Heute klagt er gegen das Land und fordert Entschädigung für seine versäumten Lebenschancen. Brigitte Schumann analysiert am Beispiel Nenad die Fallen des Förderschulwesens.

Herausgeber

Arbeiterwohlfahrt

Kontakt

Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Mittelrhein e.V., Integrationsagentur

Herausgabedatum

2017

Weitere Themen

Jugendsozialarbeit Kinder- und Jugendarbeit
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