Kinder- und Jugendarbeit
CHICAM - Children in Communication about Migration
Das EU-Forschungsprojekt CHICAM eröffnete 10- bis 14-jährigen Kindern, die im Kontext von Migration oder Flucht in verschiedenen Ländern Europas leben, die Möglichkeit, sich mit der eigenen Lebenssituation auseinanderzusetzen.
Strukturebene: Europäische Union
Das EU-Forschungsprojekt CHICAM eröffnete 10- bis 14-jährigen Kindern, die im Kontext von Migration oder Flucht in verschiedenen Ländern Europas leben, die Möglichkeit, sich mittels digitaler Fotografie, Video und Internet mit der eigenen Lebenssituation auseinanderzusetzen und Erfahrungen über Ländergrenzen hinweg auszutauschen.
In den beteiligten Ländern (London/Großbritannien, Rom/Italien, Utrecht/Niederlande, Stockholm/Schweden, Athen/Griechenland und Ludwigsburg/Deutschland) wurden Gruppen von Kindern gebildet, die so genannten CHICAM-Clubs. Diese ethnisch und geschlechtlich gemischten Gruppen (jeweils ca. 10 Kinder mit noch relativ aktuellen Migrationserfahrungen) erstellten Eigenproduktionen mit Medien und kommunizierten mit Gleichaltrigen über eine speziell eingerichtete Intranet-Plattform.
Die Clubs waren in vorhandene soziale Zusammenhänge integriert, insbesondere im Kontext außerschulischer Einrichtungen, aber auch an der Schnittstelle von schulischer und außerschulischer Bildungsarbeit. Begleitet wurden die Gruppen von Medienpädagog/innen, zum Teil auch von Pädagog/innen der jeweiligen Einrichtung. Ein Forscher bzw. eine Forscherin war jeweils für die wissenschaftliche Begleitung verantwortlich. Die Projektarbeit begann mit der Sichtung und Aufarbeitung von bisherigen Forschungs- und Praxisprojekten im Bereich Kinder, Migration und Medien. In jedem der beteiligten Länder wurden Berichte zu den Themen "Children and Migration" sowie "Children and Media" erstellt und in einen zusammenfassenden Report eingearbeitet. Gleichzeitig knüpften die Mitarbeiter/innen Kontakte zu lokalen Einrichtungen, um die Bildung von CHICAM-Clubs vorzubereiten. In jedem Land wurde ein Beirat zur Begleitung der Projektarbeit konstituiert.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Horst Niesyto
Das Projekt verfolgte das Ziel, das Potenzial neuer Medien für interkulturelle Kommunikation, Reflexion und Integration zu untersuchen. Mit der Vermittlung von Medienkompetenz, von Ausdrucks- und Reflexionsfähigkeit sollten die Kinder zu gesellschaftlicher Teilhabe befähigt werden. Die Produktionen der Kinder wurden unterschiedlichen Öffentlichkeiten zugänglich gemacht, um im sozialen Umfeld der Kinder, in lokalen Institutionen (z. B. Schulen) und in politischen Institutionen ein stärkeres Bewusstsein für die Lage von Kindern aus Migrations- und Fluchtkontexten zu schaffen.Weitere Themen
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