Wohin steuert das Pflegekinderwesen? Paten - Ausgabe Februar 2008

Pflege- und Adoptivfamilien NRW e.V.

Strukturebene: Bund

"Pflegefamilie sein" ist eine tolle Aufgabe.

Aber wir schauen mit großer Sorge auf die Entwicklung des Pflegekinderwesens.

 

Die Bedingungen sind zunehmend so haarsträubend, dass die Pflegefamilie diese Aufgabe im Sinne des Pflegekindes immer weniger erfüllen kann. Es wird notwendig, intensiver und deutlicher über die Hilfe zur Erziehung in Pflegefamilien zu diskutieren.

 

Ohne Klarheit und Verbindlichkeit des Pflegeeltern-Auftrages und ohne Focus auf das Pflegekind werden Pflegeeltern und Ihre Verbände es nicht verantworten können, neue Pflegeeltern zu werben.

 

* Das Pflegekinderwesen steuert darauf zu, dass die Menschen, die mit einem Pflegekind in ihrer Familie zusammenleben, den geringsten Einfluss auf Entscheidungen für das Kind haben.

 

* Das Pflegekinderwesen steuert auf völlig unsichere und unzuverlässige Bedingungen zu, welche nur durch eine enge Zusammenarbeit des vermittelnden und des später zuständigen örtlichen Jugendamtes schon bei der Vermittlung des Pflegekindes verhindert werden können.

 

* Gerichte und Jugendämter stellen dauerhafte Unterbringungen von Kindern in Pflegefamilien in Frage. Sie ordnen die durch Dauerhaftigkeit entstandenen Bindungen des Kindes einer eventuellen Stabilisierung der leiblichen Eltern unter.

 

* Noch nie hat es so viele, so dramatische Rückführungen auch nach langjährigem Aufenthalt des Kindes in der Pflegefamilie gegeben – auch zu Eltern, die durch Misshandlung und schwerer Vernachlässigung der Grund für die Herausnahme des Kindes waren.

 

* Für Pflegekinder und Pflegeeltern wird es zunehmend wesentlich darauf ankommen, an welchem Ort sie leben und welches Jugendamt zuständig ist.

 

Um das Pflegekinderwesen in seiner Entwicklung betrachten zu können, haben wir Beteiligte und Experten des Pflegekinderwesens gebeten, für den Paten zu dieser Frage Stellung zu beziehen bzw. mindestens einen wichtigen Aspekt einzubringen.

 

Fünfzehn Antworten zu dieser Frage sind gekommen. Unterschiedliche Antworten geprägt durch die Bereiche, in denen die Autoren arbeiten und leben. Es war uns wichtig, dadurch verschiedene Meinungen zu erhalten, die eine bessere Gesamteinschätzung möglich machen.

 

Die Februar-Ausgabe 2008 - mit folgenden Autorinnen und Autoren:

 

* Henrike Hopp - BAG KiAP

* Kurt Eberhard - AGSP

* Klaus Wolf - Universität Siegen

* Gisela Zenz - Universität Frankfurt

* Paula Zwernemann und Claudia Kobus - Pflegeelternschule Stuttgart

* Monika Rüsch - Sonderpflegeprojekt Westfälische Pflegefamilien

* Birgit Nabert - Krisenhelferin KiAP Schleswig-Holstein

* Gerhild Landeck - LV Pflege- und Adoptivfamilien Sachsen

* Andreas Sahnen - Pflegekinderdienst und Adoptionsvermittlung Düsseldorf

* Ramona Überfuhr - Landesjugendamt Sachsen

* Kathrin Lichtenberg - Pflegemutter aus Sachsen-Anhalt

* Andreas Woidich - Rechtsanwalt in Nürnberg

* Marianne Burkert-Eulitz - Rechtsanwältin in Berlin

* Steffen Siefert - Rechtsanwalt in Köln

* Johannes Rupp - PFAD Rheinland-Pfalz

 

Wegen des Schwerpunktthemas erhalten Sie den aktuellen Paten auch als Einzelausgabe.

 

Bitte wenden Sie sich dazu an die PAN-Geschäftsstelle unter Telefon: 02102/67218, www.pan-ev.de

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