Studie

Studie: Bystander bei Cyber-Mobbing

Dr. Jan Pfetsch, Technische Universität Berlin/Institut für Erziehungswissenschaft, Pädagogische Psychologie

Strukturebene: Bund

Cyber-Mobbing ist die beabsichtigte Schädigung Dritter über Internet und Mobiltelefon. Formen wie sozialer Ausschluss, Verbreitung von Gerüchten oder Versenden entwürdigender Fotos sind für die Betroffenen besonders deshalb so erniedrigend, weil ein potentiell unbegrenztes Publikum – die Internetnutzer – davon erfahren kann und unter Umständen sogar aktiv in das Geschehen eingebunden wird. Die Rolle dieser (zunächst) unbeteiligten Zuschauer („Bystander“) beim Phänomen Cybermobbing war bislang weitgehend unerforscht.

Wie reagieren sie auf Fälle von Cyber-Mobbing? Bleiben sie passiv, unterstützen sie das Opfer oder gar den Täter? Welche Handlungsgründe bewegen sie zu solchem Verhalten? Aufgrund des immer noch geringen Wissensstandes über die Handlungen und Motive dieser Bystander wurden im Rahmen dieser Studie in Gesprächsgruppen Jugendliche zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen von Cyber-Mobbing befragt. Dadurch wurden Formen, Motive und Handlungsweisen aller Beteiligten an Online-Aggression herausgearbeitet. Ebenso wurden die Jugendlichen nach ihren Vorstellungen und Wünschen zur Verminderung von Cyber-Mobbing befragt. Ziel war es, die individuellen Erfahrungen der Jugendlichen zu diesem Thema zu erfassen und in die anwendungsorientierte Forschung zu Cyber-Mobbing einfließen zu lassen.

Die Studie wurde 2011 von der Technische Universität Berlin 2011/Institut für Erziehungswissenschaften, Fachgebiet Pädagogische Psychologie, durchgeführt.

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