Stellungnahme / Diskussionspapier

Positionspapier zum Thema "Assistierte Ausbildung"

Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit e.V., IN VIA Katholische Mädchensozialarbeit - Deutscher Verband e.V.,

Strukturebene: Bund

Angesichts der aktuellen Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist es notwendig, die Chancen von allen Jugendlichen auf eine duale Ausbildung zu erhöhen und dafür zu sorgen, dass Ausbildungsabbrüche verringert werden. Damit auch Jugendliche mit hohem Förderbedarf eine realistische Chance auf einen regulären Ausbildungsplatz erhalten, muss das System der dualen Ausbildung erweitert werden. Aus Sicht der Jugendsozialarbeit bietet hier die Assistierte Ausbildung einen geeigneten Ansatz, Jugendliche und Unternehmen in der Vorbereitung und im Ausbildungsverlauf individuell und bedarfsgerecht zu unterstützen. Unter Assistierter Ausbildung versteht die BAG KJS ein Konzept, in dem die Ausbildung in Kooperation von Betrieben, berufsbildenden Schulen und Jugendberufshilfe erfolgt. Der Betrieb übernimmt dabei die fachlich-praktische Qualifizierung, die berufsbildende Schule den schultheoretischen Teil und die Jugendberufshilfe das Ausbildungsmanagement sowie die kontinuierliche Begleitung und Unterstützung der Jugendlichen im Berufs- und Lebensalltag.

 

Zu vielen Jugendlichen wird der Zugang zur dualen Ausbildung erschwert. Dies trifft junge Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen, insbesondere die Zielgruppen der Jugendsozialarbeit, d. h. sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte Jugendliche nach § 13 Achtes Sozialgesetzbuch (SGB VIII) sowie die Zielgruppen der Ausbildungsförderung gemäß § 52 Drittes Sozialgesetzbuch (SGB III). Sie können die hohen Anforderungen vieler Berufe und teils auch der Unternehmen nicht sofort erfüllen. Unternehmen haben in der Regel nicht die Ressourcen junge Menschen mit Unterstützungsbedarf so zu begleiten, dass eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen werden kann. In der Folge bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt.

 

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. und ihr Mitgliedsverband IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit – Deutschland e. V. beschreiben in einem Positionspapier den Ansatz der Assistierten Ausbildung aus Sicht der Jugendberufshilfe, die an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe, Ausbildungsförderung und Wirtschaft agiert. Es formuliert die notwendigen Rahmenbedingungen für eine flächendeckende Verbreitung dieses Angebots sowie für eine gesetzliche Verankerung.

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