Studie

Mediensucht 2020 – Gaming und Social Media in Zeiten von Corona

DAK-Gesundheit

Strukturebene: Bund

Gemeinsam mit Suchtexperten untersucht das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf in einer Längstschnittstudie erstmalig die krankhafte Nutzung von Computerspielen und Social-Media nach den neuen ICD-11 Kriterien der WHO. Auch die Folgen der Covid-19-Pandemie werden erforscht. Im Fokus: Kinder und Jugendliche.

Corona-Lockdown: Drastischer Anstieg von Gamingzeiten und Internetnutzung

Die ersten Zwischenergebnisse der Studie sind alarmierend: Bei fast 700.000 Kindern und Jugendlichen ist das Gaming riskant oder pathologisch. Im Vergleich zum Herbst 2019 nehmen die Spielzeiten unter dem Corona-Lockdown werktags um bis zu 75 Prozent zu.

Ähnlich problematisch wie Onlinespiele sind Social-Media-Aktivitäten. Eine pathologische (krankhafte) Nutzung wird bei rund 170.000 Jungen und Mädchen (3,2 Prozent) festgestellt. Während der Coronakrise steigen die Social-Media-Zeiten werktags um 66 Prozent an – von 116 auf 193 Minuten pro Tag.

„Die Nutzungszeiten der Kinder und Jugendlichen haben die größte Vorhersagekraft für ein problematisches und pathologisches Verhalten“, sagt Professor Rainer Thomasius, Ärztlicher Leiter am Deutschen Zentrum für Suchtfragen. Ob die Mediensucht durch Schulschließungen und eingeschränkte Freizeitaktivitäten tatsächlich wächst, soll die Längstschnittstudie in einer abschließenden Befragung der teilnehmenden Familien im Frühjahr 2021 zeigen.

Kontakt

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Nagelsweg 27–31
20097 Hamburg
040/23648550

Herausgabedatum

2020

Weitere Themen

Kinder- und Jugendschutz
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