Studie

Jugendstudie Wien 2012: Jugend zwischen Pop, Job und Politik

jugendkultur.at - Institut für Jugendkulturforschung,

Strukturebene: Europäische Union

Das Institut für Jugendkulturforschung hat zwischen 13.8. und 04.09.2012 eine telefonische Befragung von Wiener Jugendlichen durchgeführt.

 

Erste Ergebnisse zum Studien-Modul 1: Gesellschaft und Politik

 

- Die Wiener Jugend ist optimistisch, was ihre persönliche Zukunft betrifft. Was die gesellschaftliche Zukunft betrifft, zeigt sich ein anderes Bild: Nur rd. 20% der 16- bis 19-jährigen Wiener/-innen blicken zuversichtlich in die gesellschaftliche Zukunft.

- Rd. jede/r zweite Befragte findet: "Die Politik mischt sich zu sehr in das Leben der Menschen ein."

- Die Parteien sind aus Sicht der Jugend programmatisch diffuse Wahlkampfgemeinschaften. Vielleicht mit Ausnahme der Grünen erscheinen derzeit alle relevanten Parteien moralisch diskreditiert.

 

Wie denken Jugendliche über aktuelle gesellschaftspolitische Themen und wie sehen sie die Wiener Stadtpolitik?

 

Direkte Demokratie scheint bei der Wiener Jugend populär. 3 von 4 Befragten meinen: "Alle paar Jahre wählen zu dürfen, ist mir zuwenig, bei wichtigen Entscheidungen sollte das Volk auch zwischen den Wahlen befragt werden." Die große Bedeutung, die sie der direkten Demokratie beimessen, ist Konsequenz des verlorenen Vertrauens in die politischen Institutionen und ihre Akteur/-innen.

 

Das Wiener Parkpickerl wird von vielen Jungen als ein Symbol für die Ignoranz der Macht gegenüber Bürger(innen)interessen gesehen: 60% der jungen Wiener/-innen stimmen der Aussage "Wenn man ein Parkpickerl einführt, dann sollte man doch wenigstens die davon betroffenen Menschen fragen, ob sie das wollen" voll und ganz zu, weitere 25% stimmen eher zu.

Auch das Thema der religiösen Beschneidung beschäftigt die Jugend: Knapp jede/r Zweite steht auf dem Standpunkt, dass das Recht auf die körperliche Unversehrtheit des Kindes über dem religiösen Ritus stehen sollte.

 

Junge Wähler/-innen sind mobil: Seit der Wien-Wahl 2010 hat die FPÖ über 50 Prozent ihrer Erstwähler/-innen verloren. Verluste musste auch die SPÖ hinnehmen. Lediglich die Grünen konnten ihre Wähler/-innen bei der Stange halten.

 

Der Datenband ist im freien Verkauf über das Institut für Jugendkulturforschung im Shop unter "Studien" erhältlich.

 

Ein ausführlicher Studienkommentar von Co-Studienleiter Mag. Bernhard Heinzlmaier ist weiter unten zum Download verfügbar.

 

Herausgeber

jugendkultur.at - Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung

Kontakt

jugendkultur.at - Institut für Jugendkulturforschung,

Herausgabedatum

09/2012

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