Stellungnahme / Diskussionspapier

Jugendliche in Deutschland: Perspektiven durch Zugänge, Teilhabe und Generationengerechtigkeit

Deutscher Bundestag

Strukturebene: Bund

Die Erwachsenen von heute bestimmen über die Lebenschancen nachfolgender Generationen. Daher gehören die Belange, Bedürfnisse und Perspektiven Jugendlicher in den Mittelpunkt einer solidarischen Modernisierung unserer Gesellschaft. Eine Politik, die Jugendliche ernst nimmt, hat ihre zukünftigen Entwicklungschancen im Blick. Sie gewährt den jungen Menschen frühzeitige und direkte Teilhabe an den Entscheidungsprozessen über die Verteilung der gesellschaftlichen Ressourcen zwischen den Generationen. Diese Forderung nach Generationengerechtigkeit gilt umso mehr in Zeiten des demographischen Wandels. Die gegenwärtigen Bedingungen des Aufwachsens entscheiden über die Chancen auf Selbstbestimmung und über die Zukunftsperspektiven Jugendlicher.

 

Jugend ist ein eigenständiger Lebensabschnitt, den junge Menschen in eigener Verantwortung für sich und ihre Umwelt selbstständig und selbstbewusst gestalten. Jugendliche haben dabei ihre eigenen Zukunftsansichten, individuellen Wert- und Lebensvorstellungen und Gestaltungswillen. Dies belegen u. a. die Shell-Jugendstudien und der Zwölfte Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung. Neben der Familie sollen auch in Zukunft Bildungseinrichtungen, Jugendhilfe und ein solidarisches Miteinander die Entwicklung junger Menschen zu eigenständigen und sozialen Persönlichkeiten unterstützen. Eine jugendgerechte Politik muss ihren Fokus auf die Unterschiedlichkeit von Lebensrealitäten, auf differenzierte Lebenswelten von Jugendlichen und die Vielfalt des Jungseins richten. Jugendpolitik muss dabei berücksichtigen, dass sich Jugendliche heute mit vielfältigeren und anderen gesellschaftlichen Anforderungen als in der Vergangenheit konfrontiert sehen. Die Umbrüche der Gesellschaft haben die Jugendphase längst erreicht. Jugendpolitik muss demzufolge Freiräume für individuelle Bewältigungsstrategien schaffen und Chancengleichheit gewährleisten.

 

Dies veranlasste mehrere Abgeordnete und die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu einer Großen Anfrage (Drucksache 16/1554). Die Antwort der Bundesregierung liegt hiermit vor.

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