Artikel / Aufsatz

Die Schwächsten kamen seltener zum Zug

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit

Strukturebene: Bund

Nicht nur für bildungsschwache Jugendliche ist es eng geworden

 

Auch Jugendliche mit mittlerem Bildungsabschluss haben heute Probleme, einen betrieblichen Ausbildungsplatz zu finden, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Und selbst denjenigen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, drohe Arbeitslosigkeit. Das Ergebnis sei ein Verdrängungswettbewerb, der sich verschärfend auf die ohnehin schon seit Jahren schwierige Situation der leistungsschwächeren Bewerber auswirke, so IAB-Arbeitsmarktforscher Hans Dietrich.

 

Die IAB-Studie weist darauf hin, dass die Probleme am Ausbildungsstellenmarkt zu einer wachsenden Zahl sogenannter Altbewerber führen. Lediglich ein gutes Drittel der bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten Bewerber hat unmittelbar im Vermittlungsjahr eine allgemeinbildende Schule verlassen. Vor zehn Jahren galt dies noch für rund die Hälfte der Bewerber.

 

Aufgrund der anhaltend schwierigen Lage am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt hätten die Arbeitsagenturen ihr Maßnahmeangebot für Jugendliche zwar deutlich ausgeweitet. Gleichzeitig steige aber der Anteil der besser Qualifizierten bei den Alternativen zur betrieblichen Ausbildung wie in den berufsvorbereitenden Maßnahmen oder der Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen. Für leistungsschwächere Bewerber hätten sich damit die Zugangsprobleme zu einer beruflichen Ausbildung verschärft, so Dietrich.

 

Selbst mit abgeschlossener Berufsausbildung sei die Arbeitsmarktsituation für Jugendliche und junge Erwachsene nicht einfach, betont Dietrich. Zwischen 2000 und 2005 ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen mit beruflichem Abschluss deutlich gestiegen. Gleichzeitig verharrte die Zahl arbeitsloser Jugendlicher ohne berufliche Ausbildung auf einem hohen absoluten Niveau. Im Jahr 2006 trat zwar eine spürbare Entspannung ein, aber im Jahresdurchschnitt waren immer noch mehr als 500.000 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 arbeitslos.

Herausgeber

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit

Herausgabedatum

2007

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