Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 22-23/2007) - Integration

Bundeszentrale für politische Bildung

Strukturebene: Bund

In den 1990 Jahren drehte sich die öffentliche Migrationsdebatte um die Abwehr unerwünschter Zuwanderer und das Asylrecht. Heute dominiert dagegen die Diskussion um die Integration von Migrantinnen und Migranten, die im Zuwanderungsgesetz geregelt ist. Am 12. Juli 2007 findet im Bundekanzleramt der zweite Integrationsgipfel statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird dann - wie auf dem ersten Gipfel am 14. Juli 2006 vereinbart - den Nationalen Integrationsplan (NIP) vorstellen.

 

Eine wesentliche Ursache für den politischen Kurswechsel liegt in der differenzierteren Beurteilung der Integrationsprobleme von Zuwanderern als "interkulturelle Probleme": Ethnische Konflikte, die Verwahrlosung von Stadtteilen, Kriminalität und andere Erscheinungsformen der Desintegration berühren auch die einheimische Bevölkerung. Mit dieser Umbewertung wurde Integrationspolitik mehrheitsfähig und gesellschaftstauglich. Wirklich erfolgreich kann sie jedoch nur sein, wenn sie integraler Bestandteil einer Gesellschaftspolitik wird, die auf die Verwirklichung der versprochenen Chancengleichheit aller - auch der 15,3 Millionen in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund (18,6 Prozent der Gesamtbevölkerung) - zielt.

 

Inhalt

 

* Editorial (Katharina Belwe)

* Integration - gesellschaftliches Risiko und politisches Symbol - Essay (Michael Bommes)

* Integration und Sprache (Christoph Schroeder)

* Integration und Arbeit (Wolfgang Seifert)

* Integration und Familie (Bernhard Nauck)

* Integration und interkulturelle Konzepte in Kommunen (Tatjana Baraulina)

* Versäumte Integrationschancen und nachholende Integrationspolitik (Klaus J. Bade)

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