Sozialpolitik

ZFF: Kinder brauchen angemessenes Sozialgeld, keine Chipkarten

Das Zukunftsforum Familie lehnt die angedachte Bildungschipkarte, wie Christiane Reckmann, ZFF-Vorsitzende, anlässlich des gestrigen Verbändegesprächs mit Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen zur Neugestaltung der Kinderregelsätze erklärte.

24.08.2010

"Wir würdigen, dass Ministerin von der Leyen Transparenz herstellt und das Gespräch mit Verbänden und anderen politischen Akteuren sucht." Mit diesen Worten kommentierte Christiane Reckmann, Vorsitzende des Zukunftsforum Familie (ZFF), das gestrige Verbändegespräch mit Bundessozialministerin Dr. Ursula von der Leyen zur Neugestaltung der Kinderregelsätze.

"Die angedachte Bildungs-Chipkarte und Gutscheinmodelle lehnen wir allerdings ab, da sie die Elternautonomie einschränken und Kinder stigmatisieren. Ein Bildungspaket in Verantwortung von Fallmanagern im Jobzentrum zu schnüren, ist der falsche Weg", sagte Reckmann.

Sie forderte Ministerin von der Leyen auf, dem Auftrag des Bundesverfassungsgerichts nachzukommen und schnellstmöglich offen legen, wie hoch der Regelsatz für Kinder künftig ausfallen soll und welche Teile davon als monetäre Basisleistung und welche als Bildungspaket an die Kinder gehen sollen.

Aus Sicht des ZFF ist das Sozialgeld für Kinder so weit zu erhöhen, dass Kinder gesund und ausgewogen ernährt werden und nach individuellem Bedarf an schulischer und außerschulischer Bildung und Freizeitgestaltung teilhaben können. Kinder müssten unabhängig vom sozialen Hintergrund ihrer Eltern die Chance auf gelingendes Aufwachsen haben, forderte Reckmann.

Abschließend sagte die ZFF-Vorsitzende: "Der aktuelle Streit um Sach- oder Geldleistungen zeigt, dass unser bisheriges Fördersystem nicht ausreicht. Alle Kinder brauchen eine gut ausgebaute Bildungsinfrastruktur und gleichzeitig die Sicherung ihrer materiellen Existenz. Deshalb fordern wir gemeinsam mit anderen Verbänden eine Kindergrundsicherung in Höhe von 500 Euro im Monat. 

Quelle: Zukunftsforum Familie (ZFF)

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