Flucht und Migration
Weltflüchtlingstag: Wer von Flüchtlingen spricht, spricht von Kindern

Zum Weltflüchtlingstag am 20 Juni weist das Kinderhilfswerk Terre des Hommes auf die 50 Millionen Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Migranten unter 18 Jahren hin. Der Anteil von Kindern an der Gesamtzahl von Flüchtlingen hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt.
20.06.2017
"Diese erschreckenden Zahlen zeigen: Wer von Flüchtlingen spricht, spricht von Kindern", erklärte Jörg Angerstein, Vorstandssprecher von terre des hommes. "Kinder zahlen einen hohen Preis für die Folgen globaler Krisen wie Kriege und Klimawandel, die dazu führen, dass die Zahlen von Flüchtlingen und Vertriebenen immer weiter ansteigen. Dazu leisten auch die Bundesregierung mit ihrer Erhöhung der Exportgenehmigungen für Kleinwaffen und die USA mit ihrer Ignoranz gegenüber dem Klimaschutz einen traurigen Beitrag."
Kinderschutz wirksam verankern
terre des hommes setzt sich neben der Förderung von Hilfsprojekten für Flüchtlingskinder speziell in Nahost und Europa dafür ein, den Kindesschutz auf internationaler Ebene rechtlich wirksam zu verankern. Hierzu diskutierten auf Initiative von terre des hommes Fachleute aus verschiedenen europäischen Ländern und den UN letzte Woche in Berlin. "Unser Ziel ist, dass die Rechte von Flüchtlings- und Migrantenkinder in den neuen internationalen Schutzabkommen, den sogenannten Global Compacts, verankert werden", so Jörg Angerstein. "Hier kann die Bundesregierung Einfluss nehmen, etwa bei den Verhandlungen im Global Forum on Migration and Development, die Ende Juni in Berlin stattfinden. Denn dieser Schutz ist keine Gnade, die Kindern gewährt oder verwehrt werden kann. Kinder haben ein Recht auf Schutz und Förderung an ihrem Geburtsort, auf der Flucht oder in ihrem Zufluchtsland. Dies müssen die Regierungen zusichern und ihre Praxis daran ausrichten."
Aufhebung des Familiennachzugs aufheben
Auch die Bundesregierung ist in der Pflicht, mehr für Flüchtlingskinder in Deutschland zu tun. terre des hommes fordert, dass die mit dem Asylpaket II im März letzten Jahres beschlossene Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzbedürftige aufgehoben wird. Integrationshilfen und Bildungsangebote für Flüchtlingskinder müssen deutlich ausgebaut werden. Abschiebungen nach Afghanistan müssen bis auf weiteres komplett gestoppt werden. Das Land ist weiterhin nicht sicher, die Konflikte treiben Menschen in die Flucht.
Quelle: terre des hommes vom 19.06.2017
Quelle: terre des hommes vom 19.06.2017
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