Gesundheit

Stolz: Sucht ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft

„Sucht ist eine gesellschaftliche Realität, von der nahezu alle Alters- und Bevölkerungsgruppen betroffen sind. Sucht und ihre Auswirkungen stellen eine Herausforderung nicht nur für den einzelnen Betroffenen, sondern für die gesamte Gesellschaft dar“, sagte Gesundheitsministerin Dr. Monika Stolz anlässlich des weltweiten Anti-Drogen-Tages, der von den Vereinten Nationen erstmals am 26. Juni 1987 ausgerufen wurde.

25.06.2010

„Die strategischen Ziele der Suchtpolitik sind daher, Abhängigkeitserkrankungen zu vermeiden und Suchtkranke möglichst früh und gut zu behandeln“, betonte die Gesundheitsministerin. „Hierzu zählen auch die gesellschaftlich anerkannten Drogen wie Alkohol und Nikotin.“

Hierzu könnten auch die Nichtraucherschutzgesetze einen wichtigen Beitrag leisten. Zwar hätte Baden-Württemberg nach Angaben des Statistischen Landesamtes die niedrigste Raucherquote aller Bundesländer. In Baden-Württemberg raucht nahezu jeder Vierte (23 Prozent), während im Bundesdurchschnitt der Anteil der Raucher knapp 26 Prozent beträgt. „Allerdings sinkt das Einstiegsalter der Raucher im Land immer weiter“, führte die Ministerin an. Dennoch sei es erfreulich, dass der Anteil der zwölf- bis 17jährigen Jugendlichen, die rauchen, gesunken ist (Quelle: BZgA). „2008 rauchten in dieser Altersgruppe 15,4 Prozent. Das ist ein historischer Tiefststand“, stellte die Ministerin fest, schließlich waren es 2001 noch 28 Prozent.

Auch auf den Alkoholkonsum ging die Ministerin ein. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen werden die jährlichen Kosten alkoholbezogener Krankheiten in Deutschland auf etwa 20 Milliarden Euro geschätzt. Der Verbrauch an reinem Alkohol beträgt pro Kopf knapp zehn Liter. Für Deutschland belaufen sich die Schätzungen auf über 73 000 Todesfälle, die durch riskanten Alkoholkonsum allein oder in Verbindung mit dem Konsum von Tabak verursacht werden. In Baden-Württemberg starben 2008 1 403 Menschen an den Folgen ihres Umgangs mit Alkohol. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes mussten in den Krankenhäusern Baden-Württembergs 2008 insgesamt 4 014 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis einschließlich 19 Jahren wegen ihres Alkoholkonsums vollstationär behandelt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von gut neun Prozent.

„Die alkoholassoziierten Schäden in Baden-Württemberg - insbesondere bei Kindern und Jugendlichen - sind nicht hinnehmbar“, erklärte die Gesundheitsministerin. „Deshalb wollen wir in Baden-Württemberg der Suchtprävention mehr Durchschlagskraft verschaffen und eine landesweite Gesamtstrategie zur Alkoholmissbrauchsprävention entwickeln.“ Hierzu wurde eine „Arbeitsgruppe Suchtprävention“ eingesetzt, in der sämtliche Körperschaften, Verbände und Ressorts mitwirken, die mit der Wahrnehmung der Suchtprävention beauftragt sind.

Herausgeber: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg

 

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