Freiwilliges Engagement

Sozialministerin Özkan begrüßt bevorstehenden Start des Bundesfreiwilligendienstes

Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan begrüßt den Start des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) zum 1. Juli 2011.

16.05.2011

HANNOVER.  „Der Bundesfreiwilligendienst ist mehr als ein Jugendfreiwilligendienst. Er leitet einen Paradigmenwechsel ein. Der neue Dienst ist offen für Männer und Frauen aller Generationen. Er ist ein Gewinn für alle", betonte Özkan. 

Der BFD wird den Zivildienst als verpflichtenden Wehrersatzdienst zur Wehrpflicht junger Männer ab dem 1. Juli 2011 ersetzen. Er steht allen offen, die sich an der Gestaltung der Gesellschaft beteiligen und sich einbringen wollen. „Junge Menschen haben auf dem Weg in den Beruf die Chance, etwas über mögliche Berufsfelder zu erfahren. Sie können ihre sozialen Kompetenzen erweitern und wertvolle Erfahrungen sammeln. Wartezeiten auf Ausbildung oder Studium können sinnvoll genutzt werden. Auch ältere Menschen, die während und nach ihrem Berufsleben etwas von ihren Lebenserfahrungen weitergeben wollen, finden im Bundesfreiwilligendienst vielfältige Einsatzmöglichkeiten", so Ministerin Özkan.

Aygül Özkan forderte auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auf, die Ableistung des freiwilligen Dienstes stärker zu honorieren: „Wenn etwa Bewerberinnen und Bewerber zuvor den Freiwilligendienst absolviert haben, so muss das auch ein wichtiges Kriterium bei der Arbeitsplatzvergabe sein." Auch bei Wartesemestern für den Hochschulzugang müsse man darüber nachdenken, Absolventen des Freiwilligendienstes stärker zu berücksichtigen.

Die Wohlfahrtsverbände und viele andere Zivildienststellen wollen die Einführung des BFD aktiv unterstützen. Gemeinsam mit ihren Einrichtungen wollen die Mitgliedsverbände der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW) das generationsübergreifende Angebot gestalten. „Wir hoffen, auf diesem Wege noch mehr junge Menschen für soziale Berufe zu begeistern", sagt der LAG-Vorsitzende Dr. Christoph Künkel. Dieses Ziel verfolgt die LAG auch mit ihrer Kampagne „Typen gesucht". „Wir wollen das Image der sozialen Berufe aufbessern und die vielfältigen Berufsmöglichkeiten der sozialen Arbeitsbereiche aufzeigen", sagt Künkel. Schwerpunkt der Kampagne ist die Aktionswoche vom 27. Juni bis 1. Juli 2011, in der viele soziale Einrichtungen zu besonderen Veranstaltungen einladen.

Der BFD ist ein sozialer Lerndienst: Bildungsangebote vermitteln und stärken Kompetenzen, die in den Einsatzbereichen gefragt sind. In der Regel dauert er zwölf Monate, mindestens jedoch sechs, maximal 18 Monate. Die Einsatzbereiche sind vielseitig und liegen wie bisher im sozialen und ökologischen Bereich und auch weiterhin im Zivil- und Katastrophenschutz. Aber auch im Bereich Kultur, Integration und Sport kann der Dienst geleistet werden. Immer sind es Einsatzstellen in gemeinwohlorientierten Einrichtungen, die ein breites Spektrum des freiwilligen Engagements zum Wohle der Allgemeinheit bieten. Alle Einsatzstellen sind arbeitsmarktneutral - die unterstützenden Tätigkeiten der Freiwilligen ersetzen keine hauptamtlichen Kräfte.

Freiwillige erhalten ein monatliches Taschengeld bis zu 330 Euro und Sachleistungen, wie beispielsweise Verpflegung und Arbeitskleidung. Wer einen Bundesfreiwilligendienst leistet, ist sozialversichert. In dem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis gelten die Schutzvorschriften wie in einem Arbeitsverhältnis, wie beispielsweise die Arbeitschutzbestimmungen oder das Bundesurlaubsgesetz. Alle ehemaligen Zivildienstplätze in Niedersachsen (Stand Mai 2011: 9.768 anerkannte Plätze, davon 1.777 Plätze belegt) werden als Einsatzstellen des BFD anerkannt. Auskunft über Einsatzstellen gibt das neue Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.

Neben dem BFD bietet Niedersachsen weiterhin eine breite Palette an Möglichkeiten für freiwilliges Engagement. Im Bereich der Jugendfreiwilligendienste ‚Freiwilliges Soziales Jahr' (FSJ) und ‚Freiwilliges Ökologisches Jahr' (FÖJ) stehen vielfältige Einsatzbereiche für junge Menschen bis 27 Jahre zur Verfügung. Allein im FSJ und FÖJ haben Träger und Einsatzstellen mehr als 2.800 Plätze bereitgestellt - die Mehrzahl im Bereich der Betreuung und Pflege von Kranken, Senioren, Kindern und Behinderten, daneben auch im Sport 360 Plätze, im FSJ Kultur mehr als 110 Plätze, im Bereich Politik 15 Plätze und im FÖJ 230 Plätze. Der BFD und die Jugendfreiwilligendienste sind in ihren Einsatzbereichen und in vielen ihrer Rahmenbedingungen deckungsgleich. Beide Freiwilligendienste kooperieren miteinander.

Interesse am BFD? Bewerbungen sind zu richten an anerkannte Einsatzstellen oder Träger, wie z. B. Wohlfahrtsverbände und auch Städte und Gemeinden. 

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration

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