Familienpolitik
Schlussfolgerung der Bundesfamilienministerin Kristina Schröder aus dem "Monitor Familienleben 2012"
"Familien müssen sich auf eine gute Unterstützung verlassen können", sagte die Ministerin bei der Vorstellung des Berichts in Berlin. Dazu gehöre nicht nur finanzielle Hilfe, sondern auch der staatliche Ausbau der Kinderbetreuung.
25.09.2012
Der "Monitor Familienleben" ist eine repräsentative Befragung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Durchgeführt wird diese Umfrage zum Familienleben und zur Familienpolitik vom Institut für Demoskopie Allensbach seit 2008 einmal im Jahr. Bundesweit werden jeweils 1.800 Personen befragt.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Zentrales Ergebnis des Familienmonitors: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird immer wichtiger für die Menschen. 74 Prozent der Bevölkerung sagen, hier sollte der Schwerpunkt der Familienpolitik liegen, 2010 waren es 69 Prozent.
Einen hohen Stellenwert nimmt auch die Pflege von Angehörigen ein. 68 Prozent der Bevölkerung halten es für unerlässlich, Menschen zu unterstützen, die pflegebedürftige Angehörige zu Hause betreuen.
Eltern wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten
Die Mehrheit der Befragten hält es für wichtig, dass der Staat sich für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzt. 69 Prozent der Bevölkerung sehen aber Staat und Unternehmen gleichermaßen in der Pflicht. Betriebe, die familienfreundlich sein wollen, sollten vor allen Dingen flexiblere Arbeitszeiten anbieten. Das meinen fast alle Eltern von Kindern unter 18 Jahren. Weitere Wünsche sind Betreuungsangebote für Mitarbeiterkinder, Tele- und Teilzeitarbeitsplätze.
Mehr Zeit für Familie wünschen sich die meisten Eltern, insbesondere aber vollzeit- und teilzeitberufstätige Mütter. 59 Prozent der Berufstätigen beklagen, dass Betriebe oft nur wenig Rücksicht auf die Zeitbedürfnisse von Eltern nehmen.
Familienpolitik der Bundesregierung wirkt
Die familienpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung kommen gut an in der Bevölkerung.
So halten 67 Prozent das Elterngeld für eine gute Regelung. 64 Prozent sind überzeugt, dass die meisten Eltern in der ersten Zeit nach der Geburt ihres Kindes auf das Elterngeld angewiesen sind.
Auch den Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige finden 75 Prozent gut. Allerdings herrscht auch Skepsis, ob der bundesweite Ausbau planmäßig erfolgen kann. Schröder verwies auf das Engagement der Bundesregierung. Sie forderte die Länder auf, rechtzeitig zu informieren, wenn sie wüssten, dass sie die Ausbauziele nicht erreichen. "Der Kita-Ausbau hat für mich oberste Priorität. Und der Rechtsanspruch ab 2013 ist nicht verhandelbar", betonte die Ministerin.
„Kind und Beruf“ statt „Kind oder Beruf“
Schröder kündigte weitere Maßnahmen an, die Familien entlasten, aber auch den Zusammenhalt der Generationen verbessern sollen: „Wir werden die Elternzeit flexibilisieren und damit den Gestaltungsspielraum der Eltern verbessern.“
Des weiteren sei geplant, eine Großelternzeit einzuführen. Auch sollen haushaltsnahe, familienunterstützende Dienstleistungen so ausgestaltet werden, dass auch Familien mit kleineren und mittleren Einkommen sie in Anspruch nehmen können.
Der Familienmonitor zeige, dass die Frage „Kind oder Beruf“ tendenziell wieder selbstbewusster mit „Kind und Beruf“ beantwortet werde, erklärte Schröder. Staat und Arbeitgeber müssten jetzt „stabile Grundlagen schaffen, damit Familien gute Arbeit finden und jeder – auch als Arbeitnehmer – Zeit für Familie hat.“
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 24.09.2012
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