Forschung

Save the Children veröffentlicht „State of the World's Mothers Report 2014”

Die internationale Kinderrechtsorganisation Save the Children veröffentlichte am 6. Mai zum 15. Mal den Report State of the World's Mothers, in dem die Lebenssituation von Müttern in 178 Ländern verglichen wird.

08.05.2014

Bewertet werden: Müttergesundheit, Kindersterblichkeit, Schulbildung und Einkommen sowie der gesellschaftspolitische Status von Frauen. Finnland belegt unter allen Nationen Platz 1, Schlusslicht ist Somalia. Deutschland befindet sich auf Platz 8 (im Vorjahr Platz 9).

Der Report verdeutlicht zum einen die enorme Kluft zwischen den erst- und letztplatzierten Ländern sowie die Lebensumstände von Müttern und ihren Kindern in Krisen und Katastrophen. Dies wird besonders deutlich, wenn man die Einzelkriterien betrachtet. Während in Schweden (Platz 3) statistisch eine von über 14.000 Frauen stirbt, ist es im Tschad eine von 15 Frauen. In Sierra Leone (Platz 172) stirbt jedes 5. Kind vor seinem fünften Geburtstag, in Island (Platz 4) besteht diese Gefahr nur für eins von 435 Kindern.

„Die hohe Mütter- und Kindersterblichkeit in Krisengebieten überrascht uns nicht, bleibt jedoch für Save the Children nicht hinnehmbar. Der Zugang zu medizinischer Versorgung muss auch dort gesichert werden, wo schwache staatliche Kapazitäten und Konflikte mit hoher Unsicherheit herrschen. Die positiven Entwicklungen belegen, dass Leben trotz humanitärer Katastrophen sofort gerettet werden können. Beispielsweise in Äthiopien hat sich seit 2000 die Müttersterblichkeit um zwei Drittel reduziert. Kein anderes Land auf dem afrikanischen Kontinent hat solche erfreulichen Fortschritte gemacht. Werden die Lebensumstände für Mütter verbessert, hat dies direkte Auswirkungen auf ihr Überleben“, erklärt Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland.

900 Millionen Mädchen und Jungen leben in bewaffneten Konflikten. Das Risiko in Krisen ums Leben zu kommen, ist für Frauen und Kinder weltweit 14-mal so hoch wie für Männer. In der Demokratischen Republik Kongo ist es statistisch gefährlicher eine Frau oder ein Kind zu sein, als ein bewaffneter Kämpfer. Jeden Tag sterben etwa 800 Mütter und 18.000 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren an vermeidbaren Ursachen. Mehr als die Hälfte in Krisenregionen.
Besonders schwierig ist die Lebenssituation von Müttern in Ländern mit fragilem Umfeld, wenn zu bewaffneten Konflikten Naturkatastrophen hinzukommen. Unter den zehn letztplatzierten Ländern finden sich sieben Nationen wie Demokratische Republik Kongo, Niger oder Mali, die seit dem ersten Report 2000 nie die hinteren Plätzen verlassen haben. Die Mehrzahl dieser Länder war von bewaffneten Konflikten und Naturkatastrophen betroffen.

„Naturkatastrophen oder Kriege können wir nicht verhindern, aber es ist viel leichter nach Krisen bereits zuvor vorhandene Infrastruktur wieder herzustellen, als völlig neu aufzubauen. So können Menschenleben gerettet werden – das belegt unser Report ganz deutlich. Investieren Regierungen in Mütter- und Kindergesundheit, investieren sie damit zugleich in ihre Zukunft“, betont Kathrin Wieland.

Save the Children fordert: Jede Mutter und jedes Neugeborene müssen qualifizierte Gesundheitsversorgung erhalten. Mehr Investitionen in Frauen und Mädchen und Garantie ihres Schutzes. Die Etablierung starker Institutionen, eine frühzeitige Hilfeleistung, sozialen Schutz, Katastrophenvorsorge und ein Gesundheitssystem ohne Zugangsbeschränkungen. Die Aufstellung eines Notfallplans mit Langzeitmaßnahmen und der Berücksichtigung der Bedürfnisse von Müttern und Kindern. Ein politisches Engagement und eine ausreichende Finanzierung in Mütter- und Kindergesundheit im Krisenfall.

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Quelle: Save the Children Deutschland e.V. vom 6.5.2014

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