Kinder- und Jugendschutz

Saarland: Zahl der wegen Alkoholmissbrauchs akut im Krankenhaus behandelten Jugendlichen weiter gestiegen

Die Zahl der jungen Saarländerinnen und Saarländer, die wegen Alkoholproblemen stationär behandelt werden mussten, erreichte einen neuen Höchststand. 455 junge Menschen im Alter zwischen 10 und 20 Jahren landeten 2011 mit einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus.

07.02.2013

Das waren 11 Fälle oder 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr, so das Statistische Amt des Saarlandes. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Fälle mehr als verdoppelt (+ 119 %).

Die Behandlungsrate von saarländischen Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis unter 20 Jahren wegen akuter Alkoholintoxikation ist weiterhin erschreckend hoch. Sie betrug im Saarland 457 je 100.000 Einwohner und lag damit deutlich über der bundesweiten Vergleichszahl von 325 je 100.000 Einwohnern.

Bereits Kinder zwischen 10 und 15 Jahren mussten wegen übermäßigen Alkoholkonsums ins Krankenhaus. Im Jahr 2011 wurden 63 saarländische Kinder mit Alkoholvergiftung in einer Klinik behandelt. Das waren neun Kinder oder 17 Prozent mehr als im Jahr davor. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist die Zahl der behandelten Kinder sogar um 54 Prozent gestiegen.

Mit 392 Behandlungsfällen stellen die 15- bis unter 20-Jährigen die größte Gruppe der mit akuter Alkoholintoxikation behandelten saarländischen Patientinnen und Patienten. Gegenüber dem Vorjahr wurden in dieser Altersgruppe zwei Behandlungsfälle mehr gezählt. Im Vergleich zum Jahr 2000 stieg die Zahl der Behandlungsfälle in dieser Altersgruppe um 225 Fälle oder 135 Prozent.

Übermäßiger Alkoholkonsum ist nicht nur ein Problem junger Männer. Rund ein Drittel der Behandlungsfälle im Alter von 10 bis unter 20 Jahren waren 2011 Mädchen und junge Frauen.

Grundlage dieser Daten ist die Krankenhausdiagnosestatistik. Die Krankenhäuser liefern einmal jährlich Angaben über die Zahl der stationär versorgten Patientinnen und Patienten an die statistischen Ämter der Länder. Auswertungen der Diagnosestatistik sind nach Krankenhausstandort oder Wohnort der behandelten Personen möglich. Die hier dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf Behandlungsfälle von Personen, die im Saarland wohnen. Wiederholt aufgenommen Personen sind mehrfach enthalten. Ausgewertet wurden die Behandlungsfälle mit der Diagnose F 10.0: Psychische und Verhaltensstörung durch Alkohol, akute Intoxikation (akuter Rausch), entsprechend der internationalen statistischen Klassifikation ICD-10.

Quelle: Statistisches Landesamt Saarland vom 07.02.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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