Kinder- und Jugendschutz

Pubertät 2.0: Aufwachsen in sexualisierten Lebenswelten

Nacktfotos und Pornos sind heute über das Internet für Jugendliche quasi frei verfügbar. Doch viele dieser sexualisierten Medieninhalte können sie verunsichern und überfordern, warnen Jugendschützer. Nach den erfolgreichen Unterrichtsmaterialien zu den Themen „Cybermobbing“ und „Datenschutz“ hat sich die EU-Initiative klicksafe jetzt einem Thema zugewandt, über das - auf besonders sensible Weise - gesprochen werden muss. „Let´s talk about Porno“ lautet der Titel der neuen Handreichung für den Unterricht und die Jugendarbeit, das zum Safer Internet Day 2011 veröffentlicht wird. Entwickelt hat es die Medienkompetenz-Initiative in Zusammenarbeit mit pro familia Bayern und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg.

21.01.2011

Logo klicksafe/Copyright: Klicksafe
klicksafe (www.klicksafe.de) ist eine Initiative im Safer Internet Programme der Europäischen Union für mehr Sicherheit im Internet. klicksafe wird gemeinsam von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK)
Rheinland-Pfalz (Koordination) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) umgesetzt.

klicksafe ist Teil des Verbundes der deutschen Partner im Safer Internet Programme der Europäischen Union. Diesem gehören neben klicksafe die Internet-Hotlines internet-beschwerdestelle.de (durchgeführt von eco und FSM) und jugendschutz.net sowie das Kinder- und Jugendtelefon von Nummer gegen Kummer (Helpline) an.

Nicht alles, was Kinder und Jugendliche im Internet sehen, ist für ihre Augen bestimmt. Das betrifft insbesondere auch das weite Feld sexualisierter Inhalte im Netz. Pornos sind per Mausklick kostenlos und ohne Altersbegrenzung frei verfügbar, Werbung und Popstars zeigen mehr nackte Haut als je zuvor und über die sozialen Netzwerke werden aus Rache immer öfter sogar intime und kompromittierende  Fotos der Exfreundin oder des Exfreundes verbreitet. Auch Informationen über „das erste Mal“ und Liebeskummer finden Jugendliche im Internet, zum Teil auf Seiten, die unter sexualpädagogischen Gesichtspunkten überaus fragwürdig sind. Mehr Aufklärung ist gefragt, auch im übertragenen Sinne. Doch wenn Lehrer, Jugendarbeiter oder Sozialpädagogen das Themenfeld behandeln wollten, fanden sie hierzu bislang nur wenig didaktisches Material. Diese Lücke schließt das Redaktionsteam von klicksafe, pro familia Bayern und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. Ihre neue Handreichung liefert unter der Überschrift „Let´s talk about Porno! Jugendsexualität, Internet und Pornographie“ sowohl Hintergrundinformationen für Lehr- und Fachkräfte als auch konkrete Module für Unterricht und Jugendarbeit. Voraussichtlich ab 18. Januar steht das Heft zum Download auf der klicksafe-Webseite (www.klicksafe.de) zur Verfügung und kann ab Februar bei klicksafe als Printversion bestellt werden.

Das Heft gliedert sich in die vier Bausteine: 1. Leben in der Pubertät, 2. Schönheitsideale in unserer Gesellschaft, 3. Pornografie im Netz und 4. Sexualisierte Kommunikation. Zum Angebot zählen auch Praxismaterialien und methodische Vorschläge, zum Beispiel zur Frage, wie Jugendliche mit dem medial aufgebauten Druck, vermeintlich körperlich attraktiv und „sexy“ sein zu müssen, umgehen lernen.

Vorgestellt werden die neuen Unterrichtsmaterialien bei der klicksafe-Pressekonferenz am Safer Internet Day am 8. Februar 2011 in Berlin. Zum weltweiten Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet ruft klicksafe Unternehmen, Medien und Schulen dazu auf, die Öffentlichkeit durch eigene Veranstaltungen und Aktionen für eine sichere Internetnutzung zu sensibilisieren. Die EU-Initiative selbst setzt den Fokus ihrer Aktivitäten in diesem Jahr auf den Themenbereich „Pubertät 2.0. Aufwachsen in sexualisierten Lebenswelten“.

Nähere Informationen: www.klicksafe.de/sid.

Quelle: klicksafe

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