Fokusthemen

"Politische Bildung ist keine Feuerwehr"

Gestern fand in Berlin die Fachtagung "Gesellschaftlicher Zusammenhalt im Fokus von Politik und politischer Bildung" in der Katholischen Akademie in Berlin statt. Über 100 Vertreter aus Wissenschaft, Politik und politischer Bildung waren der Einladung der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gefolgt.

07.07.2010

Im Rahmen der Tagesveranstaltung wurde diskutiert, unter welchen Bedingungen gesellschaftlicher Zusammenhalt geschaffen werden kann und welchen Beitrag die politische Bildung dazu leistet.

Hauptredner der Veranstaltung war der Bundesminister des Inneren, Dr. Thomas de Maiziére. Er betonte in seiner Rede: "Politische Bildung ist keine Feuerwehr, die einzusetzen ist, wenn es brennt. Politische Bildung ist eine kontinuierliche Daueraufgabe mit einem hohen Bedeutungswert demokratischer Bewusstseinsbildung, die auch zur Integration und zur Prävention von verschiedenen Erscheinungsformen des Extremismus beitragen kann."

Auch Thomas Krüger, Präsident der bpb, verdeutlichte in seiner Rede die besondere Bedeutung der politischen Bildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: "Politische Bildung, so darf man als Konsens voraussetzen, trägt als Teil von Bildung erheblich zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei. Sie muss die Fähigkeit zur konstruktiven, politischen Auseinandersetzung stärken und dafür auch neue demokratische Streitformen und neue Formen der öffentlichen Auseinandersetzung anregen und moderieren, im Sinne einer aktivierenden politischen Bildung, jenseits des reinen Wissenstransfers?."

Auf der Tagung wurden Herausforderungen im gesellschaftlichen Zusammenhalt aus Sicht von Politik, der Wissenschaft und der Bildungspraxis erörtert. Anhand von Best-Practice-Beispielen, wie dem Projekt "Anstoß", das sich für generationenübergreifende Entwicklung gesellschaftlicher Perspektiven in der Niederlausitz einsetzt, und untermauert durch aktuelle empirische Befunde über die Lebenswelten Jugendlicher wurde nach wirkungsvollen Lehr- und Lernarrangements gesucht. 

Quelle: Bundesministerium des Inneren

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