Kinder- und Jugendarbeit

KLJB: Energiewende nicht ausbremsen

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands ist empört darüber, dass von Seiten der Politik die Energiewende für steigende Strompreise verantwortlich gemacht wird. Damit nimmt der Jugendverband Stellung zur Bekanntgabe der Höhe der zukünftigen Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage (EEGUmlage) am Montag.

15.10.2012

Die Energiewende werde zu Unrecht schlecht geredet. „Es sind nicht
die Erneuerbaren Energien, die für die steigenden Strompreise verantwortlich sind“,
betont KLJB-Bundesvorsitzender Wolfgang Ehrenlechner. „Die wahren Preistreiber bei der Energieversorgung, wie atomare und fossile Energieträger, sowie die Preispolitik der großen Stromkonzerne werden nicht benannt. Wir fordern, die Energiewende nicht zu bremsen.“ Die EEG-Umlage ist seit 2000 von 0,2 Cent/kWh auf 5,28 Cent/kWh im Jahr 2013 angewachsen. Dem gegenüber steht, dass der Strompreis für Privataushalte in einem Standardtarif im gleichen Zeitraum von 13,49 Cent auf rund 28 Cent pro kWh gestiegen ist.

„Es ist somit offensichtlich, dass die EEG-Umlage den kleineren Teil der Strompreissteigerung ausmacht“, so Ehrenlechner. „Es kann nicht sein,
dass pauschal alle Unternehmen mit hohem Energieverbrauch von der EEG-Umlage befreit werden“, so Wolfgang Ehrenlechner. „Damit wird der Anreiz verhindert, in energiesparende Technologien zu investieren.“ Auch sei dies wenig hilfreich für die Akzeptanz der Energiewende. Denn bei Verbraucherinnen und Verbrauchern entstünde der Eindruck, dass sie alleine die Kosten der Energiewende zu schultern haben. Die KLJB fordert daher, alle Befreiungen von der EEG-Umlage abzuschaffen und auch die Industrie sinnvoll an den Kosten der Energiewende zu beteiligen.
Auch Großprojekte wie Offshore-Windparks und deren Anbindung sollen nach Ansicht der KLJB nicht im bisher geplanten Maße über die EEG-Umlage gefördert werden. Offshore-Strom kostet fast das Doppelte von Onshore-Windenergie. Hinzu kommt, so der Verband, dass das Konzept einer Energieversorgung, das Offshore-Windparks zu einer tragenden Säule erhebt, den Ausbau von Stromtrassen quer durch das Land in großem Umfang notwendig macht.

„Durch einen Verzicht auf den massiven Zubau von Windkraft-Anlagen auf hoher See und die Konzentration auf die Fortsetzung des Ausbaus von dezentraler Energieproduktion würde ein deutlich geringfügigerer Ausbau der Netze ausreichen, um die Energiewende zu stemmen“, so Wolfgang Ehrenlechner. Die KLJB setzt sich dafür ein, die dezentrale Energieversorgung zu fördern. Der Ausbau regionaler Stromnetze sei einfacher umzusetzen, finanziell eine geringere Belastung und stärke regionale Strukturen. Die Akzeptanz bei Verbraucherinnen und
Verbrauchern für eine notwendige Energiewende werde wird nicht zuletzt dadurch gestärkt, dass dann viele Bürgerinnen und Bürger als Stromproduzentinnen und -produzenten direkt beteiligt sind.

Quelle: PM Katholische Landjugendbewegung Deutschlands vom 15.10.2012

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