Gesundheit
Kinder- und Jugendärzte warnen vor Risikochemikalien in Kinderkleidung
Ob Markenware oder Discounter: Chemikalien finden sich überall in Kinderkleidung. Das hat die Umweltorganisation Greenpeace bei einem Test herausgefunden. Die untersuchten Kinderkleidungsstücke enthielten Weichmacher und andere giftige Stoffe.
30.01.2014
Chemie in Kinderkleidung kann Kinder krank machen
„Chemikalien in Kinderbekleidung sind besonders bedenklich,“ so der Dr. Hermann Josef Kahl, Präventionsexperte des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte und Sprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte. „Die Haut von Kindern ist zehnmal dünner als die eines Erwachsenen und damit viel durchlässiger. Da Kinder noch wachsen, haben sie außerdem einen viel höheren Stoffwechsel, dadurch gelangen mehr Chemikalien durch ihren Körper. Dort können sie Allergien und andere Erkrankungen auslösen. Mehr als jedes dritte Kind in Deutschland trägt die Anlage zu allergischen Erkrankungen in sich. Umweltgifte können den Ausbruch der Erkrankung auslösen. Der Kontakt mit ihnen muss daher vermieden werden.“
Darauf sollten Eltern achten:
Schwarz und blau vermeiden: Es gibt Farbstoffe – besonders blau färbende – die Allergien auslösen. Kinder mit empfindlicher Haut sollten keine dunkle Unterwäsche, keine dunklen Strumpfhosen und schwarzen Jeans tragen.
Riechtest: Kleidung, die beim Kauf stark nach Chemikalien riecht, meiden.
Gründlich waschen: Neue Kleidung sollte vor dem ersten Tragen zwei- bis dreimal und mit viel Wasser (kein Wassersparprogramm) gewaschen werden. Dadurch wird ein großer Teil der Schadstoffe ausgespült.
Secondhand kaufen: Gebrauchte Kleidung wurde schon häufig gewaschen, die meisten Schadstoffe sind deshalb ausgespült. Sinnvoll ist der Gebraucht-Kauf auch bei Regenjacken und Matschhosen. Sie werden mit Fluor-Chemikalien wasserdicht imprägniert, diese Chemikalien können das Immunsystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Mit der Zeit dünsten sie aus. Beim Neukauf Regenbekleidung ein paar Tage ins Freie hängen.
Etikett sorgfältig lesen: Stehen auf dem Etikett Hinweise wie „separat waschen“, „vor dem Tragen waschen“,„bügelfrei“, „antibakteriell“, oder „knitterarm“, sind das Hinweise darauf, dass das Kleidungsstück chemische Substanzen enthält.
Auf Siegel achten: Es gibt zwar keine verbindlichen Öko-Standards für Textilien. Verschiedene Siegel können Eltern aber Hinweise auf gesundheitliche Unbedenklichkeit geben, etwa das Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft IVN, von Global Organic Textil Standard GOTS oder Öko-Tex Standard 100.
Informationen einholen: Auf der Seite <link http: www.reach-info.de>www.reach-info.de des Umweltbundesamts kann man Artikelnummer und Strichcode eines Produktes eingeben. Die Anfrage wird an den Hersteller oder Händler geschickt, der innerhalb von 45 Tagen Auskunft über enthaltende Schadstoffe geben muss.
„Als Kinder- und Jugendärzte fordern wir, dass Kinder hierzulande gesundheitlich unbedenkliche Kleidung erhalten. Wir fordern die Textilindustrie aber auch auf, bei der Produktion in den Herstellerländern die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen nicht durch den Einsatz von Risiko-Chemikalien zu gefährden, die sich in der Umwelt und im menschlichen Organismus anreichern und der Gesundheit schaden können,“ so Dr. Hermann Josef Kahl.
Quelle: Kinder- & Jugendärzte im Netz vom 28.01.2014
Termine zum Thema
-
03.04.2024
Weiterbildung Familienaktivierung
-
09.04.2024
Beteiligung von Kindern im Kinderschutz – wie kann das gehen?
-
19.04.2024
Basiskurs Kindeswohlgefährdung § 8a SGB VIII – Handlungskompetenz im Krisenfall
-
22.04.2024
Leitungskompetenzen entwickeln und professionalisieren – Know-how für die Lust an Leitung in den Erziehungshilfen
-
26.04.2024
Inklusion nicht ohne uns! Anforderungen von jungen Menschen und Careleaver*innen Impulse zur inklusiven Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe
Materialien zum Thema
-
Monographie / Buch
Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW“ veröffentlicht
-
Broschüre
Mitsprechen, mitbestimmen, mitgestalten – Praxiswissen zu Beteiligung in der Heimerziehung (SOS kompakt, Ausgabe 8)
-
Artikel / Aufsatz
Verdacht auf innerfamiliären sexuellen Missbrauch: Herausforderungen und wie der ASD trotz und mit ihnen gut umgehen kann
-
Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitalisierung und Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Expertise / Gutachten
Rechtsgutachten des DIJuF: "Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe"
Projekte zum Thema
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Therapeutisches Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee
-
Hoschule für Soziale Arbeit – Fachhochschule Nordwestschweiz
Hausbesuche im Kindes- und Erwachsenenschutz in der Schweiz
-
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
STARKE KINDER KISTE! Das ECHTE SCHÄTZE! Präventionsprogramm
-
Inklusion jetzt! Entwicklung von Konzepten für die Praxis
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Bunte Feuer GmbH
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Landesverband Nord
-
Verband / Interessenvertretung
Interessengemeinschaft Kleine Heime & Jugendhilfeprojekte Schleswig-Holstein e.V.
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen