Gesundheit

Kinder kommt, der Baum brennt - Tipps zur Vorbeugung und für den Umgang mit Verbrennungen

In der Adventszeit steigt die Gefahr von Verbrennungen. Eltern sollten ihre Kinder nicht ohne Aufsicht mit brennenden Kerzen, heißen Backofentüren, gemütlich prasselndem Kaminfeuer und heißen Getränken auf der Tischplatte allein lassen. Darauf weisen die nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte hin.

16.11.2011

„Verbrennungen im Gesicht und an den Händen hinterlassen nicht nur entstellende Narben, an den Händen können sie in schweren Fällen auch die Beweglichkeit einschränken,“ so Dr. Josef Kahl, Sprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte. „Wir raten Eltern daher:

  • Streichhölzer und Kerzen außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren
  • Schutzgitter um Kaminöfen und offene Kamine anbringen
  • dafür sorgen, dass kleine Kinder nicht alleine an die bei älteren Modellen immer noch glühend heiße Backofentüre gehen oder diese gar aufreißen, weil sie die Plätzchen sehen wollen.
  • Kinder nicht allein mit Kaffee, Tee, Glühwein etc lassen. Sie könnten sie über das Tischtuch zu sich hinunter ziehen und dadurch starke Verbrühungen erleiden.

Umgang mit Feuer lernen
Offenes Feuer übt einen magischen Reiz auf kleine Kinder aus. Unter Aufsicht von Erwachsenen sollten Kinder daher ruhig auch helfen dürfen, Kerzen anzuzünden und auf diese Art den vorsichtigen Umgang mit Feuer zu lernen.

Was tun bei Verbrennungen und Verbrühungen?

Falls sich Kinder trotz aller Vorsicht verbrennen oder verbrühen, hilft nur schnelles Handeln:

  • brennende Kleidung sofort mit Decke, Mantel oder Jacken löschen oder das verunglückte Kind am Boden wälzen,
  • anschließend mit kaltem Wasser mindestens 10 Minuten kühlen, um die Schmerzen zu lindern und weitere Gewebeschäden zu verhindern. Kühlen bedeutet jedoch nicht, das Kind auskühlen zu lassen,
  • Brandwunden steril abdecken. Falls keine spezielle Brandfolie vorhanden ist, reicht ein frisches Küchenhandtuch. Danach das Kind evtl in eine Decke hüllen,
  • viel Flüssigkeit geben,
  • eventuell Schmerzmittel wie Paracetamol geben,
  • großflächige und schwere Verbrennungen/Verbrühungen, bei denen die Haut Blasen wirft oder gar grau-schwarz verfärbt ist, müssen unbedingt dem Kinder- und Jugendarzt bzw in der Klinik vorgestellt werden. Vor allem bei sehr jungen Kindern gilt dies.

Auf keinen Fall...!
Was Eltern auf keinen Fall tun sollten: Mehl, Puder, Salbe, Cremes, Sprays oder ähnliches auf die Brandwunden geben. Sie lassen sich zur Wundversorgung nur sehr schlecht wieder entfernen und können spätere Narben verursachen.

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), LV Nordrhein

Back to Top