Fokusthemen
Homo- und transsexuelle Jugendliche: Online gut beraten?
"Wie sag ich“s meinen Eltern?" ist eine von vielen Fragen, die lesbische, schwule und bisexuelle Jugendliche ebenso beschäftigt wie transgeschlechtliche junge Menschen. Rat und Hilfe suchen sie häufig im Internet.
17.09.2009
Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin verfolgt das Ziel, junge Menschen in der Zeit des Coming-outs und der Selbstfindung zu unterstützen und sie vor Diskriminierung zu schützen. Eine von ihr beauftragte Studie sollte klären, ob junge Menschen zu ihren Fragen online gut beraten werden, wie Chats, Foren und Online-Beratungsangebote arbeiten, wie sie sich vernetzen und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Die von den Wissenschaftlerinnen Friederike Sobiech und Meike Watzlawik sowie der Technischen Universität Braunschweig durchgeführte Studie kommt zu folgenden Ergebnissen:
Die Beratung erfolgt hauptsächlich durch spezialisierte, selbstorganisierte Anbieter. Mit sehr geringen finanziellen und personellen Mitteln wird viel bewegt.
Themenschwerpunkte sind Fragen zum Coming-out und der Geschlechtsidentitätsfindung, gefolgt von der Suche nach Möglichkeiten zum Kennenlernen Anderer und nach Freizeitangeboten.
Homosexuelle Jugendliche fühlen sich durch Diskriminierungen in Familie und Bekanntenkreis, transsexuelle durch negative Erfahrungen in der Öffentlichkeit belastet. Mehr als die Hälfte der Anbieter berichten von suizidgefährdeten Hilfesuchenden. Aufklärungsarbeit sowie Akzeptanz an Schulen werden als die wirksamsten Mittel gegen Diskriminierung eingeschätzt.
Dazu erklärt Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner: "Ich freue mich, dass sich 51 Anbieter von Online-Beratung an der Studie beteiligt haben. Meine Hochachtung gilt dem ehrenamtlichen Engagement auf diesem Gebiet. Ich hoffe, dass die Erkenntnisse der Studie den jungen Menschen zugute kommen, und so psychische Belastungen, selbstgefährdendes Verhalten und Diskriminierungserfahrungen verhindert werden können."
Herausgeber: Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin
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