Bildungspolitik
Hessische Hochschulen erhalten zwei Millionen Euro für Flüchtlingshilfe

Rund zwei Millionen Euro wurden bewilligt, die die hessischen Hochschulen nutzen, um geflüchteten Studierenden den Neustart an einem hessischen Campus zu erleichtern. Die Hochschulen finanzieren mit den Geldern vorwiegend Deutschkurse sowie Informations- und Begleitprogramme für Flüchtlinge.
16.12.2015
Darüber hinaus ermöglicht die Landesregierung mit den genehmigten Mitteln auch neue Angebote für die Lehrerausbildung. Ziel ist es, die künftigen Lehrerinnen und Lehrer auf den besonderen Umgang mit Flüchtlingskindern in den Schulklassen kompetent vorzubereiten.
Wissenschaftsminister Boris Rhein: "Der große Flüchtlingsandrang stellt unsere Hochschulen vor besondere Herausforderungen, die mit einem erhöhten Finanzierungsbedarf verbunden sind. Selbstverständlich unterstützt die Landesregierung die hessischen Hochschulen in ihren Anstrengungen, geflüchtete Studierende möglichst schnell zu integrieren. Deshalb müssen wir die Angebote für Deutschkurse steigern sowie die Beratungskapazitäten für geflüchtete Studierende weiter ausbauen."
Wie viel Geld bekommen die Hochschulen?
Die Justus-Liebig-Universität in Gießen erhält rund 310.000 Euro, um neben neuen Deutschkursen auch ein Gasthörerprogramm aufzulegen. Darüber hinaus werden die Gelder für neue Angebote in der Lehrerausbildung genutzt. Ziel ist es, die interkulturelle Kompetenz der Studierenden zu stärken.
Die Goethe-Universität in Frankfurt erhält rund 277.000 Euro, um neben Deutschkursen auch die Informations- und Begleitprogramme für Flüchtlinge auszubauen. Hierzu zählt beispielsweise das "Academic Welcome Programm" der Universität.
Die Frankfurt University of Applied Sciences (UAS) erhält rund 220.000 Euro, um neben Deutschkursen auch die Informations- und Begleitprogramme für Flüchtlinge auszubauen. Die UAS plant zudem ein "Willkommensjahr Maschinenbau" mit Vorlesungen in englischer Sprache oder Seminaren in interkultureller Kommunikation.
Die Philipps-Universität in Marburg erhält rund 214.000 Euro, um neben Deutschkursen auch die Informations- und Begleitprogramme für Flüchtlinge auszubauen. Hier plant die Universität beispielsweise ein Projekt "University Meets Refugees". Zudem bildet die Hochschule zusätzliche ehrenamtliche Sprachlernhelfer aus.
Die Universität Kassel erhält rund 206.000 Euro, um neben Deutschkursen auch die Informations- und Begleitprogramme für Flüchtlinge auszubauen. Darüber hinaus fließen die Gelder in ein Gasthörerprogramm sowie in Lehrveranstaltungen im Bereich Schlüsselkompetenzen / Service Learning und Ringvorlesungen.
Die Technische Hochschule Mittelhessen in Gießen erhält rund 178.000 Euro, um die Informations- und Begleitprogramme für Flüchtlinge auszubauen. Stellvertretend sind hier die Bewerberberatung für Geflüchtete, das "Buddy-Programm" oder die Sozialberatung für Geflüchtete zu nennen.
Die Technische Universität Darmstadt erhält rund 158.000 Euro, um neben dem Ausbau von Deutschkursen auch eine Koordinationsstelle für Flüchtlingsprojekte aufzubauen.
Die Hochschule Fulda University of Applied Sciences erhält rund 133.000 Euro, um neben Deutschkursen auch die Informations- und Begleitprogramme für Flüchtlinge auszubauen. Darüber hinaus startet die Hochschule ein Projekt "Gesellschaftliche Herausforderung und Reaktionen der Praxis im Kontext der aktuellen Flüchtlingssituation" und stärkt das "Netzwerk ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe".
Die Hochschule Darmstadt University of Applied Sciences erhält rund 127.000 Euro, um neben Deutschkursen auch Informations- und Begleitprogramme für Flüchtlinge auszubauen. Darüber hinaus baut die Hochschule eine Koordinationsstelle für Projekte für Flüchtlinge auf.
Die Hochschule RheinMain University of Applied Sciences in Wiesbaden erhält 97.000 Euro, um neben Deutschkursen auch Informations- und Begleitprogramme auszubauen. Darüber hinaus baut die Hochschule eine Koordinationsstelle für Projekte für Flüchtlinge auf.
Die Hochschule für Gestaltung in Offenbach erhält rund 62.000 Euro für die Einrichtung einer "Asylothek" als Begegnungsraum.
Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt erhält rund 7.000 Euro für das Benefizkonzert "Bridgestone - Musik verbindet" für Flüchtlinge.
Unbürokratische Ausschreibung
"Alle diese Maßnahmen zeigen eindrucksvoll, wie engagiert sich unsere Hochschulen der neuen Herausforderung stellen. Sie tragen damit erheblich dazu bei, denen, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen sind, den Neustart und die Integration in Hessen zu erleichtern", erklärte Wissenschaftsminister Boris Rhein.
Die Gelder sind Restmittel aus dem Haushaltsjahr 2015 und stammen aus dem Innovations- und Strukturentwicklungsbudget. Wissenschaftsminister Boris Rhein hatte entschieden, den Hochschulen in einer flexiblen und unbürokratischen Ausschreibung die Möglichkeit einzuräumen, Anträge für innovative, vorbereitende und flankierende Maßnahmen für Flüchtlinge einzureichen.
"Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Hochschulen ist es uns gemeinsam gelungen, die rund zwei Millionen Euro noch in diesem Jahr den neuen Projekten für die geflüchteten Studierenden zur Verfügung zu stellen", so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.
Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst vom 14.12.2015
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