Kinder- und Jugendarbeit

Hackathon: Jugendliche programmieren ihre Zukunftsvisionen

Am vergangenen Wochenende verwandelten sich das Schülerforschungszentrum und die Wissenswerkstatt Friedrichshafen für rund 40 IT-begeisterte Jugendliche in einen Hackerspace. Beim dritten Jugend-Hackathon, zu dem die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg der Landesregierung eingeladen hatte, konnten die Jugendlichen ihren kreativen Ideen freien Lauf lassen.

27.07.2018

Unter dem Motto „Unser Leben in der Zukunft“ entwickelten die 40 Jugendlichen zwischen neun und 18 Jahren ihre eigenen digitalen Projekte. Dabei wurden sie von rund 20 Mentorinnen und Mentoren unterstützt, die selbst in den Bereichen Softwareentwicklung, Informatik, Elektrotechnik sowie Virtual Reality und Datenmanagement tätig sind. Nach vielen Stunden intensiven Programmierens präsentierten die Jugendlichen ihre innovativen Projekte der Öffentlichkeit.

„Hack To The Future“

Im Rahmen des Jugend-Hackathons (Wortschöpfung aus Hack und Marathon) „Hack To The Future“ der Initiative Kindermedienland konnten sie drei Tage lang tüfteln, programmieren und ihre Ideen einer digitalen Zukunft umsetzen. Es entstanden 11 futuristische Projekte zu Themen wie Schule und Bildung, Freizeit und Wohnen oder Datenschutz: Für das „digitale Hausaufgabenheft“ beispielsweise erstellten fünf Teilnehmende eine Weboberfläche mit HTML, die über einen Python-Server alle Hausaufgaben einer Klasse verwaltet und dokumentiert. Ein anderes Team kreierte den Prototypen eines Roboters, um Menschen mit mentalen Schwierigkeiten zu unterstützen und durch sprachgesteuerte Interaktion aufzuheitern. Außerdem entstanden unter anderem das Datenschutz-Spiel „data battle“, eine GPS-Rettungs-App sowie ein digital gesteuerter Tresor.

Kreativer Umgang mit Medien und Technik

„Hack To The Future“ ist ein Angebot der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg, mit der sich die Landesregierung unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann für die Stärkung der Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land einsetzt. „Wir erleben angesichts technischer Innovationen auch im Medienbereich einen kontinuierlichen Wandel und blicken einer dynamischen Zukunft entgegen. Deshalb ist es wichtig, dass Jugendliche bewusst und kompetent mit Medien umgehen, aber auch kreativ werden, ausprobieren und die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen von Technik erleben“, sagte Rudi Hoogvliet, Sprecher der Landesregierung Baden-Württembergs, und weiter: „Der Jugend-Hackathon ‚Hack To The Future‘ bietet dafür ein einmaliges Format: Wir unterstützen die Jugendlichen dabei, sich vor Ort ein Netzwerk aus Gleichgesinnten und erwachsenen Vorbildern aufzubauen.“

„Einzelkämpfer haben keine Chance. In diesen komplexen Zeiten ist es wichtig, sich gemeinsam den Aufgaben zu stellen und Lösungen im Team voranzutreiben“, sagte Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation, LFK, die ebenfalls den Jugend-Hackathon fördert.

Abschlusspräsentation vor Familie und Freunden

Zum Abschluss des Coding-Wochenendes präsentierten die Teilnehmenden ihre Zukunftsvisionen aus Soft- und Hardware vor einem großen Publikum aus Freunden und Familie. Die versammelten Eltern und Geschwister staunten über die vielfältigen Ideen, die innerhalb kurzer Zeit entwickelt und umgesetzt werden konnten. Auch die Mentorinnen und Mentoren zeigten sich von der Bandbreite und Qualität der Ergebnisse begeistert. „Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Zeit und Mühe die Jugendlichen an diesem Wochenende in ihre Projekte gesteckt haben. Es sind Ideen und Prototypen entstanden, die – in einer weiterentwickelten Form – einen guten Beitrag für unsere Zukunft bieten können“, sagte David Riedl vom Verein Toolbox Bodensee.

Weitere Jugend-Hackathons in Baden-Württemberg geplant

„Hack To The Future Friedrichshafen“ wurde im Rahmen der Initiative Kindermedienland von der MFG Baden-Württemberg in enger Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), dem Schülerforschungszentrum Friedrichshafen und der Wissenswerkstatt Friedrichshafen organisiert. Praktische und inhaltliche Unterstützung boten der Verein Toolbox Bodensee, Freifunk Bodensee und das Kreismedienzentrum Bodenseekreis. Für das Jahr 2018 ist ein weiterer Hackathon für Jugendliche vom 5. bis 7. Oktober in Freiburg geplant.

Kindermedienland Baden-Württemberg

Die Landesregierung setzt sich mit der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg dafür ein, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land zu stärken. Mit dem Kindermedienland Baden-Württemberg werden zahlreiche Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt. So wird eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und -erziehung geschaffen. Träger und Medienpartner der Initiative sind die Landesanstalt für Kommunikation (LFK), der Südwestrundfunk (SWR), das Landesmedienzentrum (LMZ), die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG), die Aktion Jugendschutz (ajs) und der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV).

MFG Baden-Württemberg

Die MFG Medien- und Filmgesellschaft ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und des Südwestrundfunks. Aufgabe der MFG ist die Förderung der Filmkultur und -wirtschaft und der Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit bedarfsorientierten Programmen und Projekten unterstützt die MFG Baden-Württemberg in ihrem Geschäftsbereich „MFG Kreativ“ Kultur- und Kreativschaffende im Südwesten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Vernetzungs- und Vermittlungsaktivitäten sowie im Kompetenzfeld Digitale Kultur.

Quelle: Kindermedienland Baden-Württemberg,  Staatsministerium Baden-Württemberg vom 23.07.2018

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