Familienpolitik

Familienfreundlichkeit für Unternehmen zentraler Bestandteil der Personalpolitik

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder und DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann stellen "Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2010" vor.

21.04.2010

Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie - und das trotz der Wirtschaftskrise. Fast 80 Prozent schätzen mittlerweile Familienfreundlichkeit als wichtig ein. Das sind deutlich mehr als noch 2006 (72 Prozent) oder gar 2003 (46 Prozent). Dabei spielt neben der Unterstützung junger Eltern die Organisation von Pflege von Familienangehörigen zunehmend eine Rolle. Viele Unternehmen bieten hier individuelle Lösungen an. Zu diesen Ergebnissen kommt der "Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2010", der in Berlin anlässlich des Unternehmenstages "Erfolgsfaktor Familie" von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder und DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann vorgestellt wurde. Die repräsentative Unternehmensbefragung, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) nach 2003 und 2006 jetzt zum dritten Mal durchgeführt hat, gibt Auskunft über den Stand der Familienfreundlichkeit der deutschen Wirtschaft.

"Familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind eine zentrale Voraussetzung für eine zukunftsfähige, innovative Wirtschaft", sagt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder. "Zeit für Verantwortung in der Familie und Zeit für qualifizierte Arbeit dürfen sich in unserer Gesellschaft nicht ausschließen. Der Unternehmensmonitor zeigt ganz klar: Die Arbeitgeber haben erkannt, wie wichtig eine familienbewusste Personalpolitik für den langfristigen Erfolg des eigenen Unternehmens ist. Deswegen unterstützen sie ihre Beschäftigten auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf", so Bundesministerin Schröder.

"Schon heute, das zeigt die Umfrage, bietet jedes dritte Unternehmen Mitarbeitern konkrete Unterstützung bei der Pflege von Familienangehörigen an. Zum Beispiel durch Teilzeitangebote," betonte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann. "Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflegeaufgaben wird uns künftig noch stärker beschäftigen. Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels ist das eine große Herausforderung für die Betriebe. Damit das gelingt, wollen wir unter anderem Best-Practice-Beispiele von Unternehmen bekannter machen."

Bundesfamilienministerin Schröder und DIHK-Präsident Driftmann vereinbarten, die Kooperation für eine familienbewusste Arbeitswelt fortzusetzen und weiter auszubauen. Hierzu gehört auch die neue gemeinsame Initiative "Familienbewusste Arbeitszeiten": Sie soll die Arbeitgeber motivieren, mehr flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten.

Die wichtigsten Ergebnisse des Unternehmensmonitors 2010:

 

  • Für knapp 60 Prozent sind familienfreundliche Angebote ein zentraler Bestandteil der Personalentwicklung. Fast jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) erwartet, dass das Thema Familienfreundlichkeit in den kommenden fünf Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird.
  • Trotz der schwersten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland erreicht die Familienfreundlichkeit der Unternehmen das hohe Niveau von 2006. Lediglich sieben Prozent der befragten Betriebe haben familienfreundliche Maßnahmen zurückgenommen oder verschoben.
  • Immer mehr Unternehmen unterstützen ihre Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege: In knapp 35 Prozent der Unternehmen können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit - über die gesetzlichen Regelungen hinaus - unterbrechen, fast jedes elfte Unternehmen macht finanzielle oder anderweitige Angebote für die Inanspruchnahme eines Pflegedienstes oder einer Kurzzeitpflege.
  • Die Motive für die Einführung von familienfreundlichen Maßnahmen spiegeln wider, dass sich die Unternehmen der Bedeutung ihrer Beschäftigten für den Unternehmenserfolg sehr bewusst sind: Die wichtigsten Argumente sind "Qualifizierte Beschäftigte halten und gewinnen" (93 Prozent), "Arbeitszufriedenheit bzw. Produktivität erhöhen" (93 Prozent bzw. 80 Prozent) und "aus der Elternzeit zurückkehrende Beschäftigte schnell integrieren" (77 Prozent).

 

Der Unternehmensmonitor 2010 wurde im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellt. Die Ergebnisse wurden anlässlich des Unternehmenstages "Erfolgsfaktor Familie" im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin vor mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vorgestellt, dem zentralen Mitgliedertreffen des gleichnamigen Unternehmensnetzwerkes. Das Netzwerk wurde im Herbst 2006 vom Bundesfamilienministerium und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag als zentrale Plattform für familienfreundliche Unternehmen gegründet und hat mittlerweile rund 2.800 Mitglieder. Das serviceorientierte Netzwerkbüro berät und unterstützt gerade kleine und mittlere Betriebe bei der praktischen Umsetzung einer familienfreundlichen Personalpolitik.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.erfolgsfaktor-familie.de

Quelle: PM BMFSFJ vom 21.04.2010

asta

 

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