Kinder- und Jugendarbeit

EU-Austauschprogramm: Erasmus immer beliebter

Seit dem Start 1987 haben mehr als drei Millionen junge Leute vom EU-Austauschprogramm Erasmus profitiert. Seit 2006 können nicht nur Studierende, sondern auch Auszubildende daran teilnehmen.

10.07.2013

Mehr junge Menschen als jemals zuvor haben im Studienjahr 2011/12 am Erasmus-Programm der Europäischen Union (EU) teilgenommen. Mehr als 250.000 Studierende und Auszubildende ergriffen im vergangenen Jahr die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen.

Die meisten von ihnen kamen aus Spanien (39.545 Studenten). Deutschland lag mit 33.363 Teilnehmern auf dem zweiten Platz, gefolgt von Frankreich mit 33.269 Studierenden. Das beliebteste Studien- und Ausbildungsland war ebenfalls Spanien mit 39.300 Erasmus-Teilnehmern. Deutschland liegt mit 27.872 jungen Menschen hinter Frankreich (28.964) auf Rang drei.

Die Hochschule mit den meisten Erasmus-Studenten in Deutschland war die Technische Universität (TU) München mit 922 Studierenden. Im europäischen Vergleich belegt die TU damit Platz 18.

Die EU-Kommission erwartet, dass bis 2020 mindestens 20 Prozent der Studierenden während ihres Studiums an diesem Programm teilnehmen.

Erasmus für alle

Der Vorschlag "Erasmus für alle" integriert die derzeit bestehenden EU-Programme für allgemeine und berufliche Bildung. Das Programm gilt für eine Laufzeit von sieben Jahren. Der Fonds umfasst 19 Milliarden Euro.

Gefördert werden unter anderem die Mobilität von Einzelpersonen sowie länderübergreifende Partnerschaften. Der Programmvorschlag richtet sich an alle Bereiche des Bildungssystems: Schulbildung, Hochschulbildung, berufliche Aus- und Weiterbildung und Erwachsenenbildung.

Besser qualifiziert fürs Berufsleben

Erasmus fördert die persönliche Entwicklung: durch besseres interkulturelles Verständnis, schnellere Anpassungsfähigkeit an ungewohnte Bedingungen und das Erlernen von Fremdsprachen im Gastland.

Dies sind Fähigkeiten, die für Arbeitgeber in einer globalisierten Welt immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auslandsaufenthalte ermöglichen nicht nur einen besseren Start ins Berufsleben, sondern auch eine größere Flexibilität in der beruflichen Karriere.

Förderung auch für Auszubildende

Das Erasmus-Programm fördert nicht nur Studierende, sondern auch Auszubildende. 2012 absolvierten mehr als 48.000 Jugendliche ein Praktikum an Firmen in ganz Europa. Seit der Einführung 2006 hat sich die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer damit verdreifacht.

Merkel für Erasmus+

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich in der vergangenen Woche auf der Konferenz zur Förderung der Jugendbeschäftigung in Europa für ein europäisches Erasmus+-Programm aus.

Erasmus+ sei ein wichtiger Baustein zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit und biete die Chance für junge Menschen, die Vielfalt Europas zu erleben, so die Kanzlerin.

Erasmus+ löst die beiden bisherigen Programme "Lebenslanges Lernen" und "Jugend in Aktion" ab. Es startet 2014. Das Programmangebot richtet sich an die Bildungsstufen Schule, Berufsbildung, Hochschule, Erwachsenenbildung sowie an den außerschulischen Bereich Jugend.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 10.07.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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