Familienpolitik

Erste Münchner Notfallambulanz für Opfer häuslicher Gewalt eröffnet

"Gewalt gegen Frauen ist kein Problem sozialer Brennpunkte, sondern findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt", erklärte Bayerns Familienministerin Hadertauer anlässlich der Eröffnung der ersten Münchner Notfallambulanz für Opfer häuslicher Gewalt.

14.12.2009

"Leider sind die Adventszeit und die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage für manche Frauen und Kinder keine friedliche und besinnliche Zeit. Gerade an diesen Tagen können sich familiäre Spannungen gewaltvoll entladen. Mir liegt es sehr am Herzen, Sensibilität für ein Thema zu wecken, dass uns alle angeht. Denn Gewalt gegen Frauen ist kein Problem sozialer Brennpunkte, sondern findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt. In Deutschland hat mehr als jede vierte Frau in ihrem Leben ein- oder mehrmals körperliche oder sexuelle Übergriffe durch einen Beziehungspartner erlebt. Hier ist es besonders wichtig, dass die Betroffenen schnell und direkt in einem sicheren Netz aufgefangen werden. Ich freue mich daher sehr, dass mit meiner finanziellen Unterstützung die erste Münchner Notfallambulanz für Opfer häuslicher Gewalt am Rechtsmedizinischen Institut der Universität München eröffnet wurde. Damit steht für alle betroffenen Frauen und ihren Kindern ein weiterer Zufluchtsort bereit", so Bayerns Frauenministerin Christine Haderthauer, zugleich Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, heute in München anlässlich der kürzlichen Eröffnung der Notfallambulanz für Opfer häuslicher Gewalt in München.

Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, können sich zur Untersuchung, Spurensicherung und Beratung direkt und kostenlos an die Sprechstunde des Rechtsmedizinischen Instituts wenden. Die Notfallambulanz ergänzt als Teil einer Vernetzungsstruktur zwischen Beratungsstellen für Opfer häuslicher und sexualisierter Gewalt, niedergelassenen Ärzten und der Polizei das bestehende Versorgungsangebot passgenau. Betroffene Frauen können sich unabhängig von einer Untersuchung in der Notfallambulanz an eines der 38 Frauenhäuser und 33 Notrufe in Bayern wenden, wo sie von den Mitarbeiterinnen professionell und sensibel beraten und betreut werden.

Ein übersichtlicher Flyer des Rechtsmedizinischen Instituts informiert über das Angebot. Diese Woche werden die Flyer vom Rechtsmedizinischen Institut zunächst an die Gleichstellungsstelle des Landratsamts München sowie die Kliniken in München und Umgebung verschickt, im Anschluss folgt dann die Information der niedergelassenen Ärzte. Die Gewaltambulanz ist unter der Telefonnummer 089/2180-73011 montags bis freitags ganztags erreichbar.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

 

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