Freiwilliges Engagement
DOSB: Zukunft des Zivildienstes schnell und sorgfältig planen
“Solange die Wehrpflicht weiter besteht, muss es neben den vorhandenen Freiwilligendiensten auch die Möglichkeit geben, einen Zivildienst abzuleisten", sagt Ingo Weiss, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend und Präsidiumsmitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
25.08.2010
Weiss reagierte am Rande der Olympischen Jugendspiele in Singapur am Dienstag auf die aktuelle politische Entwicklung beim Wehr- und Zivildienst. Es komme jetzt darauf an, einen freiwilligen Zivildienst als Folge einer Aussetzung der Wehrpflicht sorgfältig zu planen und mit bestehenden Freiwilligendiensten in Übereinstimmung zu bringen.
Zivildienst sei gesellschaftlich und bei den Jugendlichen als Begriff verankert, darauf müsse ein zukünftiger freiwilliger Zivildienst aufbauen. Zugleich müsse er kompatibel zu den bestehenden Freiwilligenstrukturen wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im sozialen Bereich und im Sport ausgestaltet werden. „Das eine darf das andere nicht verdrängen, zum Beispiel durch ein Gefälle in der Entlohnung. Gleichzeitig müssen Doppelstrukturen vermieden werden.“
Bereits heute sei das Nebeneinander von FSJ und Zivildienst möglich, erklärte Weiss am Beispiel des von der dsj koordinierten Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Sport. Hier engagierten sich zur Zeit bundesweit 2000 junge Menschen - die Hälfte von ihnen absolviere das FSJ anstelle des Zivildienstes. Im Mittelpunkt stehe die sportliche Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Vereinen und Sporteinrichtungen, die regelmäßig Spiel-, Sport- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche anbieten.
Weiss setzt sich dafür ein, einen freiwilligen Zivildienst zu organisieren, der länger dauert als die mit dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung angepeilten sechs Monate: „Nach der Einführungs- und Anlernphase bleiben dann nur noch wenige Wochen für die eigentliche Arbeit." Eine längere Dauer könne auch dazu beitragen, den Zivildienst zu dem von der Politik angestrebten “Lerndienst" weiter zu entwickeln.
Weiss setzt auf schnelle und sorgfältige Planungen: „Wir brauchen zukunftsfähige Strukturen für die jungen Menschen, die sich engagieren. Und wir brauchen Klarheit für diejenigen, denen sie helfen. Ich bin zuversichtlich, dass die Bundesregierung zeitnah praxistaugliche Konzepte erarbeiten wird.“
Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund
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