Kindertagesbetreuung
DIHK sieht Defizite bei der Nachmittagsbetreuung an deutschen Grundschulen
"Großen Nachholbedarf" offenbart nach Worten von Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), eine aktuelle Untersuchung, in der der DIHK die Nachmittagsbetreuung deutscher Grundschulen analysiert hat.
29.08.2011
Fast 5.000 Schulen beteiligten sich im Frühjahr am <link http: de.sitestat.com hk dihk _blank external-link-new-window>DIHK-"Grundschulcheck 2011". Ziel der Umfrage ist es, die Betreuungssituation für Grundschulkinder transparent zu machen.
Denn, so Driftmann: "Wer Familie und Beruf unter einen Hut bringen muss, für den ist die Kinderbetreuung das A und O – und zwar nicht nur bis zur Einschulung." Damit es nicht zu Brüchen im Erwerbsleben der Beschäftigten komme, müsse auch die Betreuung der Grundschulkinder verlässlich sein.
Und hier habe die DIHK-Erhebung "noch einen großen Nachholbedarf" aufgedeckt, berichtet Driftmann: "Jede siebte Grundschule bietet bislang keine Nachmittagsbetreuung an. Und von denen, die eine anbieten, betreuen nur 6 Prozent die Kinder auch noch nach 17 Uhr; 20 Prozent schließen schon spätestens um 15 Uhr."
Gerade diese zu kurzen Öffnungszeiten stellten Familien vor große Herausforderungen, kritisiert der DIHK-Präsident. So seien etwa Eltern, die im Handel arbeiteten, immer wieder gezwungen, ihre Arbeitszeit zu verringern. "Das bedeutet letztlich: Die Öffnungszeiten orientieren sich nicht an den Bedürfnissen der Familien. Eltern und Betriebe müssen die Folgen davon ausbaden. Das kann doch nicht sein."
Als einen weiteren kritischen Punkt nennt Driftmann die Schulferien. Diese seien mit rund zwölf Wochen im Jahr deutlich länger als die Kita-Ferien, betont er. Doch nur 22 Prozent der Grundschulen organisieren der Umfrage zufolge eine Betreuung für die gesamte Ferienzeit. Dies sei "ein Riesenproblem für berufstätige Eltern, die durchschnittlich nur sechs Wochen Urlaub haben".
Zwar gebe es natürlich Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter Angebote organisierten, etwa ein Büro für die Hausaufgaben nach der Schule bereitstellten oder mit Sportvereinen kooperierten. "Aber letztlich ist die Bereitstellung der Kinderbetreuung eine Aufgabe der Länder", betont Driftmann. "Der verstärkte Ausbau der Ganztagesschulen ist hier ein richtiger Ansatz."
Quelle: Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
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