Digitalisierung und Medien

Digitales Dorfleben – Modellprojekt „bremke.digital“ gestartet

Mehr Lebensqualität und die Förderung des dörflichen Zusammenlebens durch die Nutzung digitaler Dienste: Das ist Ziel des Modellprojekts, das die Berliner Stiftung Digitale Chancen in Kooperation mit dem Haus kirchlicher Dienste, Hannover und der Dorfbevölkerung in Bremke (Gemeinde Gleichen, Südniedersachsen), durchführt. In dem neuen Förderprogramm Land.Digital des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat sich Bremke unter den über 230 Bewerbungen durchgesetzt und wird in den nächsten zwei Jahren neben weiteren rd. 70 geförderten Projekten daran arbeiten, die Chancen der Digitalisierung für das Dorfleben zu nutzen.

13.11.2018

Ortbürgermeisterin Karin Jürgens und Akteurinnen und Akteuren aus 14 Vereinen und Initiativen haben sich an der Antragstellung beteiligt. Das Bundesministerium fördert 80 Prozent des Projektbudgets von rd. 300.000 EUR, 20 Prozent tragen die Projektpartner Stiftung Digitale Chancen und Haus kirchlicher Dienste. „Aufgabe der Stiftung ist die Förderung der Internetnutzung und Medienkompetenz“, erklärt die Vorstandsvorsitzende, Jutta Croll. „In Bremke möchten wir gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort erarbeiten, wie digitale Dienste und Anwendungen dazu beitragen können, infrastrukturelle Herausforderungen im ländlichen Raum zu bewältigen und die Dorfgemeinschaft zu stärken.“ Peter Meißner vom Haus kirchlicher Dienste ergänzt „Durch die Teilnahme der Kirchengemeinde an dem Projekt Bremke.digital löst die Kirche ein, was man von ihr erwartet und trägt somit zu einer sorgenden Gemeinschaft bei.“

Was wünschen sich die Bremker von der digitalen Welt?

Mittelpunkt des Projektes ist die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger aus Bremke. Ortsbürgermeisterin und Mitinitiatorin des Projekts Karin Jürgens sagt: "Als Bremker freuen wir uns darauf, in der Gemeinschaft neue Wege und Ansätze zu verfolgen und das Dorfleben mithilfe digitaler Lösungen nachhaltig zu verbessern. Wichtig ist uns hierbei vor allem der Gedanke, dass generationsübergreifende Hilfsangebote entstehen, die sicherstellen, dass sich alle Menschen in Bremke beteiligen können."

Gemeinsam soll ein digitales Angebot entwickelt werden, das zur Lebenswelt und dem Sozialraum der Menschen auf dem Land passt. Dieses Angebot muss sich hierbei an den Unterstützungsbedarfen der Menschen und verfügbaren Technologien orientieren. Dazu werden die digitalen Nutzungsgewohnheiten sowie die Wünsche und Ideen und mögliche Vorbehalte der Bremker Bevölkerung erfragt und analysiert. In einem Co-Creation Prozess werden gemeinsam digitale Lösungen erarbeitet. Ein konkretes Beispiel wäre ein digitaler Schaukasten, der als Bildschirm an zentraler Stelle im Dorf platziert wird, als auch online besucht und bearbeitet werden kann. Für die Unterstützung der Menschen bei der Nutzung solcher Angebote, wird das Projekt die Menschen vor Ort mit einbeziehen und ehrenamtliche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausbilden. Im Sinne einer Nachhaltigkeit ist es das langfristiges Ziel, die Ergebnisse des Projektes weiteren Orten zur Verfügung zu stellen und so einen Beitrag zur Überwindung des digitalen Gefälles zwischen Stadt und Land zu leisten.

Beteiligung und Einbindung der Menschen vor Ort durch Runden Tisch

Um eine möglichst hohe Beteiligung und Einbindung der Menschen vor Ort zu erreichen, sind vier Runde Tisch geplant an denen konkret digitale Ansätze und Lösungen für das Leben auf dem Land erarbeitet werden sollen. Der 1. Runde Tisch findet am 27. November 2018 von 18:30 - 21:00 im Feuerwehrhaus, Bremke statt. Hierzu ist die Dorfbevölkerung herzlich eingeladen.

Hintergrund des Projektes

Bremke bringt für die erfolgreiche Durchführung des Projekts ideale Voraussetzungen mit. Aus der Dorfgemeinschaft von ca. 800 Einwohnern heraus sind bereits mehrere Initiativen entstanden, die den Zusammenhalt und die Bereitschaft zu starkem ehrenamtlichen Engagement für das Dorf erkennen lassen. Beispielhaft sind hier die Freifunkinitiative und der Dorfladen zu nennen.

Weitere Informationen

Die Projektbeschreibung zu bremke.digital ist auf den Seiten der Stiftung Digitale Chancen zu finden.

Kontakt: Dr. Carola Croll, Neustadt 4, 37073 Göttingen, 0551-40154477, ccroll@digitale-chancen.de, Nenja Wolbers, Chausseestr. 15, 10115 Berlin, 030 437277-42, nwolbers@digitale-chancen.de

Quelle: Stiftung Digitale Chancen vom 12.11.2018

Back to Top