Familienpolitik

Diakonie sieht erheblichen Handlungsbedarf bei der nachhaltigen Förderung von Familien

Die Diakonie hält es für eine der dringendsten Aufgaben der Bundesregierung, die grundsätzlichen Fragen der Steuerung der familienpolitischen Leistungen in Angriff zu nehmen.

13.05.2014

Die seit langem vorliegende Bestandsaufnahme dieser Leistungen zeigt, dass die finanzielle Förderung von Familien aus unzureichend miteinander verbundenen Zielen und Maßnahmen besteht und nicht dort ankommt, wo sie dringend gebraucht wird", kritisiert Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 15. Mai. "Maßnahmen wie das Betreuungsgeld kosten viel Geld, das  an Stellen fehlt, wo es um Vermeidung von Armut geht", so Loheide weiter.

Alleinerziehende, kinderreiche Familien sowie Familien mit Migrationshintergrund seien nach wie vor überdurchschnittlich von Armut bedroht oder betroffen. Dazu sei im Koalitionsvertrag nichts zu finden. "Dass 2,8 Millionen Kinder in unserem Land in Einkommensarmut leben, dürfen wir nicht hinnehmen", betont Loheide.
Kinderarmut habe schwerwiegende Folgen: weniger Chancen auf gute Bildung und einen qualifizierten Berufsabschluss, körperliche und gesundheitliche Entwicklungseinschränkungen sowie fehlende oder begrenzte sozio-kulturelle Teilhabe. Diesen Verlust könne sich eine Gesellschaft nicht leisten. "Eine nachhaltige Familienpolitik muss ihr Augenmerk und ihr Engagement insbesondere auf Familien in schwierigen Lebensphasen oder in sozial belasteten Situationen richten", sagt Loheide.

Die Diakonie erwartet eine wirtschaftliche Grundsicherung von Kindern und Familien, bessere Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familienarbeit, bedarfsgerechte und verlässliche Betreuungsstrukturen sowie eine familienunterstützende und  familienfreundliche Wohnungs- und Sozialraumpolitik.

Die drängenden Fragen, die sich aus der Gesamtevaluation der ehe- und familienpolitischen Leistungen der Bundesrepublik ergeben haben, sind Thema einer familienpolitischen Tagung der Diakonie Deutschland in Kooperation mit der evangelischen Arbeitsgemeinschaft Familie am 16. Mai 2014 in Berlin.
Informationen dazu gibt es zum Download bei der Diakonie (Flyer, PDF, 648,89 KB).

Die aktuelle familienpolitische Positionierung der Diakonie gibt es online hier.

Quelle: Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 13.05.2014

Redaktion: Astrid Bache

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