Bildungspolitik
DGB: ZVS statt Zulassungschaos an Hochschulen
Das absehbare Scheitern eines bundesweiten Zulassungssystems für Studienbewerber zeigt aus Sicht der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Ingrid Sehrbrock "einmal mehr, dass die Deregulierung der Hochschulzulassung ein Irrweg ist."
12.04.2011
Bund, Länder und die Hochschulen hätten sich bis auf die Knochen blamiert, sagte Sehrbrock heute in Berlin. Studienbewerbern drohe jetzt ein Zulassungschaos, wenn sie sich an den Hochschulen einschreiben wollten. "Die angehenden Studierenden brauchen endlich Rechtssicherheit und Transparenz bei der Studienplatzwahl. Der Bund muss deshalb kurzfristig seine verbliebene Gesetzgebungskompetenz nutzen und vorerst das alte, sicher zu verbessernde Verfahren der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) wieder einführen", forderte die stellvertretende DGB-Vorsitzende. Nur so könne ein sich für den kommenden Herbst abzeichnendes Zulassungschaos vermieden werden, das sich aufgrund der Aussetzung der Wehrpflicht und doppelter Abiturjahrgänge "besonders daramatisch" entwickeln werde
"Jahrelang brandmarkten wirtschaftsliberale Politiker die ZVS als bürokratisches Monstrum. Bis die ZVS entmachtet und den Hochschulen immer mehr Eigenverantwortung gegeben wurde", so Sehrbrock.
"Das Ergebnis ist das blanke Chaos. Viele Bewerber erhalten keinen Studienplatz oder bekommen ihn erst lange nach Semesterbeginn. Gleichzeitig bleiben tausende Studienplätze unbesetzt. In ihrer Verzweifelung bewerben sich viele angehende Studierende an zehn oder mehr Hochschulen gleichzeitig. Das zeigt: Nicht nur im Finanzsystem, auch an den Hochschulen ist Deregulierung kein Allheilmittel. Das Chaos ist perfekt", sagte die DGB-Funktionärin.
Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund
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