Familienpolitik

DFV fordert mehr familienpolitische Zuverlässigkeit und Kreativität

Der Deutsche Familienverband warnt davor, Familien durch irreführende und kurzsichtige Debatten zu verunsichern.

12.01.2010

„Wenn jeden Tag neue Vorstöße zu Kindergeld, Betreuungsgeld und Krippenausbau durch die Medien geistern, wissen Familien irgendwann überhaupt nicht mehr, worauf sie sich noch verlassen können. Aber wer viele Jahre lang Verantwortung für Kinder übernimmt, hat eine zuverlässige Politik verdient, die sich mit Weitblick und Kreativität um gute Lösungen bemüht, statt auch im neuen Jahr in die alten verstaubten Mottenkisten zu greifen“, fordert der Bundesgeschäftsführer des Verbandes Siegfried Stresing.

Verwirrung und Verunsicherung stiften zum Beispiel die Kassandrarufe der Kommunen, dass der für 2013 zugesagte Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz nicht finanzierbar ist, wenn ihn mehr als ein Drittel der jungen Familien nutzen will. Das Bundesland Berlin will jetzt sogar Handwerker als Erzieher einsetzen - wohlgemerkt nicht als praktisch-kreative Ergänzung zur Arbeit ausgebildeter Erzieherinnen, sondern weil schlicht das Personal fehlt, um die großen Versprechen umzusetzen. „Nachdem zuerst alle Bataillone aufgefahren wurden, um die Äffentlichkeit davon zu überzeugen, dass der Staat Kleinkinder besser fördert als die Eltern, zeigt sich jetzt, dass der Staat ohne die Erziehungsleistung der Eltern völlig überfordert ist. Aber gleichzeitig stehen Familien, die ihre Kinder während der Elternzeit zuhause betreuen, vor einer Mauer aus Misstrauen. Da weiß die linke Hand nicht, was die rechte tut“, kritisiert Stresing.

Ein alt-neues Verwirrspiel wird auch wieder einmal ums Kindergeld geführt. Der Berlin-Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky rechnet vor, dass mit der Erhöhung zum Jahresanfang - gerade einmal 20 Euro pro Kind! - die gesamte kostenfreie Vorschulerziehung in der Bundesrepublik hätte finanziert werden können. Die FDP hat sogar schon eine künftige Kindergelderhöhung mit der Bildung verrechnet und will sie als Gutschein „auszahlen“. Ganz abgesehen davon, dass sich in anderen Bereichen zu Recht wohl niemand trauen würde, eine solche Diskussion anzuzetteln: das Kindergeld ist kein staatlicher Bildungszuschuss, sondern zum großen Teil nur die Rückerstattung zuviel gezahlter Steuern. Das ist sicher auch der FDP bekannt, wird aber zugunsten einer knackigen Aussage gern schon einmal vergessen.

„Das neue Jahr ist noch jung: Machen wir endlich Schluss mit den alten Debatten und trauen wir den Eltern zu, dass sie wissen, was für ihre Kinder gut ist. Gute Scheine statt Gutscheine - das gibt Selbstvertrauen und stärkt auch das Vertrauen in die Politik“, fordert Bundesgeschäftsführer Siegfried Stresing. 

Quelle: Deutscher Familienverband

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