Bildungspolitik

Der Ausbildungsmarkt bekommt die demografische Trendwende zu spüren

Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) kommt zu dem Ergebnis, nicht Lehrstellen, sondern Bewerber seien knapp. Damit schlage die demografische Trendwende voll auf den Ausbildungsmarkt durch.

20.04.2010

Mehr als 15.000 Unternehmen hatten sich an der Umfrage beteiligt. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben fordert, mehr Jugendliche in die Lage zu versetzen, eine betriebliche Ausbildung aufzunehmen und erfolgreich abzuschließen. Außerdem sei der Ausbildungspakt zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses weiterzuentwickeln, so Wansleben bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin.

Die Unternehmerbefragung zeigt, dass sich die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf das Ausbildungsangebot abschwächen und gleichzeitig die demografische Wende auf den Ausbildungsmarkt durchschlägt. Mehr als jedes fünfte Unternehmen konnte 2009 nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Rund 50.000 Ausbildungsplätze blieben im Jahr 2009 unbesetzt, da aus Sicht der Betriebe geeignete Bewerber fehlten. Ein zentrales Problem für die Ausbildung im Jahr 2010 ist daher die Ausbildungsreife. Als ein wesentliches Ausbildungshemmnis beklagen Betriebe unzureichende schulische Qualifikationen und mangelnde Leistungsbereitschaft. Der Appell an die Schulen ist deutlich: Die Schulen müssen ihre Anstrengungen verstärken. Am Ende der Schulzeit müssen alle Jugendlichen über die notwendigen Grundqualifikationen verfügen, die für eine Ausbildung wichtig sind, so die Forderung der Unternehmen.

Um schwächere Jugendliche zu unterstützen, bieten Unternehmen Nachhilfe an und nutzen die über die Arbeitsagentur zu beauftragenden ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH). Unter bestimmten Voraussetzungen sind Betriebe bereit, lernschwache Jugendliche in die Ausbildung zu integrieren. Gerade das Gastgewerbe ist daran interessiert, was auf eine Vielzahl unbesetzter Stellen in den letzten Jahren zurück zu führen ist. Bemerkenswert ist, dass finanzielle Anreize in den weiteren Fällen keine Auswirkungen auf die Auswahlentscheidung der Betriebe haben. Lediglich 25 Prozent der Unternehmen würden ausschließlich auf Grund einer Bereitstellung staatlicher Fördermittel schwächere Jugendliche für eine Ausbildung einstellen. 

Die Untersuchungsergebnisse in vollem Textumfang entnehmen Sie bitte über aufgeführtem Link: http://www.dihk.de/inhalt/informationen/news/meldungen/meldung012404.html

asta

 

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